Lando Norris, vor einer Woche Sieger beim Saisonauftakt in Australien, hat sich im ersten Freien Training zum Grand Prix von China 2025 die Bestzeit gesichert. Der McLaren-Pilot fuhr seine schnellste Runde in 1:31.504 Minuten und unterstrich damit die Favoritenstellung seines Teams beim zweiten Rennwochenende der Saison.
Schanghai ist insofern ein richtungsweisendes Wochenende für den weiteren Verlauf der Weltmeisterschaft, als der Motorsport-Weltverband FIA nach dem Auftakt die Restriktionen bei der erlaubten Flexibilität des Heckflügels enger gezogen hat. Doch McLaren scheint das, wie Norris' Bestzeit beweist, gut wegzustecken.
"Wir wurden in Melbourne getestet, und die Werte, die die FIA in der Technischen Direktive festgelegt hat, liegen über den Verformungswerten, die wir gemessen hatten", sagt Neil Houldey, McLarens Technischer Direktor für Engineering. Die neue Richtlinie habe "keinen Einfluss auf uns. Wir erwarten keine Veränderung. Unsere Performance sollte davon nicht betroffen sein."
Zweiter wurde am Freitagmorgen Charles Leclerc (Ferrari). Rückstand: 0,454 Sekunden. Obwohl das eine Menge Holz ist, vermutet "ServusTV"-Experte Mathias Lauda: "Ich glaube, Ferrari hat einen Schritt nach vorne gemacht. Sie sind sehr nahe dran an McLaren."
Weltmeister Max Verstappen (Red Bull) landete im ersten Training abgeschlagen auf dem 16. Platz. Sein Rückstand betrug 1,780 Sekunden. Was die Zeitentabelle nicht zeigt: Nach 21 von 22 Minisektoren lag Verstappen noch unter der Leclerc-Zeit, ehe er diese unerwartet abbrach und an die Box kam. Sonst wäre er wahrscheinlich Zweiter geworden.
Formel 1: Hülkenberg überrascht erneut
Lewis Hamilton (Ferrari) belegte nach neuerlichen Missverständnissen mit seinem Renningenieur (Beispiel: "Ich habe gerade zwei unterschiedliche Nachrichten erhalten") Rang 4, 0,237 Sekunden hinter der Zeit seines Teamkollegen. Leclerc legte indes ausgangs der Schneckenkurve einen Dreher hin, der aber ohne nennenswerte Folgen blieb.
Die große Überraschung war indes Nico Hülkenberg (Sauber), der mit nur 1,003 Sekunden Rückstand auf Platz 6 fuhr - 0,130 Sekunden hinter George Russell (Mercedes), aber vor Alexander Albon (Williams), Fernando Alonso (Aston Martin), Andrea Kimi Antonelli (Mercedes) und Yuki Tsunoda (Racing Bulls).
Das erste Freie Training war übrigens das einzige, das an diesem Wochenende geplant ist. Der Grand Prix von China ist eines von sechs Sprint-Wochenenden der Formel-1-Saison 2025. Am Freitagnachmittag findet das Sprint-Qualifying statt, am Samstagmorgen der F1-Sprint und am Samstagnachmittag dann das eigentliche Qualifying. Umso wichtiger war die erste Session zur Vorbereitung für Fahrer und Teams.
Für Jack Doohan (20./+2,419) gab es nach dem Crash beim Heim-Grand-Prix in Melbourne vor einer Woche zu Beginn des Schanghai-Wochenendes den nächsten Rückschlag. Doohan hatte 17 Runden absolviert, als sein Alpine A525 etwa eine Viertelstunde vor Schluss einfach ausging. "Ich habe ein Problem. Keine Power mehr", funkte er.
Der Australier rollte ausgangs Kurve 10 aus und stellte sein Auto im Notausgang ab. Eine Szene, die an der Alpine-Box von Berater Flavio Briatore und Testfahrer Franco Colapinto beobachtet und besprochen wurde, die sich die Session gemeinsam anschauten.


