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Ikone in Sorge

Malysz: Im Skispringen "geht alles in die falsche Richtung"

Video: Experte: Das Skispringen hat ein neues Problem
18. März 2025, 09:06
sport.de
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Der Anzugs-Skandal im Skispringen beschäftigt die Szene weiterhin. Die langfristigen Folgen des Betrugs, den die Norweger zugegeben haben, sind noch nicht absehbar. Die polnische Skisprung-Ikone Adam Malysz sieht die Zukunft des Sports akut gefährdet, wenn sich Teams und Weltverband nicht auf gravierende Änderungen verständigen können.

Nach dem Bekanntwerden der Manipulation von Skisprung-Anzügen, wird intensiv über Folgen und Konsequenzen diskutiert, die Schummeleien zukünftig verhindern können. Der polnische Sportdirektor Adam Małysz glaubt allerdings nicht, dass dem Weltverband FIS die prekäre Lage bewusst ist. Der Sport brauche eine "Revolution", so der 47-Jährige gegenüber "Przegląd Sportowy".

"Ich habe allerdings meine Bedenken, dass die FIS eine Revolution herbeiführen wird", erklärte die Skisprung-Ikone und führte dies insbesondere auf Renndirektor Sandro Pertile zurück: "Es ist ein bisschen so, als würde man mit einer Wand reden. Wir brauchen Veränderungen, die für echte Verbesserungen sorgen." Die Bereitschaft dafür fehle bei dem Italiener, so Malysz.

Skispringen: Malysz bangt um Zuschauer

Dem Skispringen stehe daher "eine schwierige Saison bevor. Es werden echte Experten gebraucht, Daten müssen gesammelt werden und alles muss verbessert werden, damit die Zuschauerzahlen des Skispringens wieder steigen, denn sie sind rückläufig. Der Skandal beeinträchtigt das noch mehr, aber auch ohne sie ging alles in die falsche Richtung", sorgt sich der ehemalige Weltklasse-Athlet.

Bei den Veränderungen, die der Betrug am Material nach sich ziehen werde, müsse man allerdings schauen, dass das Spektakel nicht zu kurz kommt, so Malysz, der fürchtet, dass die erneute Verschärfung des Anzugs-Regelwerk negativ auf die Weite der Sprünge auswirkt.

"Ich weiß, dass die Gesundheit das Wichtigste ist, aber es nur noch selten wirklich weite Sprünge gibt, verliert die Disziplin an Bedeutung. Für all das braucht man Regeln, die für den Zuschauer klar sind. Wollen wir sonst Wettkämpfe für leere Tribünen machen?", merkte der Sportdirektor Polens an.

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