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"Ich bin einfach nur beschämt"

Gnadenloser Marko nennt Hadjars Tränen "peinlich"

Video: Danner: "Gefährliches" Hamilton-Zeichen
16. März 2025, 09:27

Herzzereißnde Szenen im Albert Park, noch bevor das Auftaktrennen der Formel 1 in Australien überhaupt begonnen hat: Racing-Bull-Rookie Isack Hadjar verliert schon auf der Einführungsrunde in die Startaufstellung das Auto, kracht in Kurve zwei in die Mauer - und steht danach weinend am Streckenrand. Erinnerungen werden wach an Mika Häkkinen nach seinem Aus in Monza 1999...

Einer, der damit allerdings wenig anfangen kann, ist Red Bulls rauer Motorsportkonsulent Helmut Marko: Hadjar habe "eine tränenreiche Show geboten", urteilt der Österreicher im "ORF" und grinst: "Das war ein bisschen peinlich."

Der junge Franzose selbst beschreibt den Gang zurück in Richtung Box indes als "Walk of Shame" - doch einen tröstenden Arm findet Hadjar dabei doch noch, nämlich den von Lewis Hamiltons Vater Anthony: "Das bedeutet mir sehr viel. Er wusste genau, wie ich mich fühlte, wie niedergeschlagen ich war, und kam in meinem schlimmsten Moment zu mir", sagt der 20-Jährige bei "Sky".

Hadjars Formel-1-Teamchef Bayer: "Kann jedem passieren bei den Verhältnissen"

Bei Hamilton Senior bedankt er sich: "Das ist eine sehr schöne Geste von ihm, und ich weiß das wirklich zu schätzen. Er meinte, ich solle den Kopf hochhalten und stolz auf mich sein, ich habe gestern eine gute Leistung gezeigt. Das war aufbauend."

Auch von Formel-1-Boss Stefano Domenicali höchstpersönlich erhält Hadjar Zuspruch, von seinem Team bei den Racing Bulls sowieso: "Stefano kam in meinen Raum und sagte Ähnliches [wie Hamilton]. Es ist schön zu sehen, dass ich diese Unterstützung vom Team bekomme, das bedeutet mir viel."

Racing-Bulls-CEO Peter Bayer nimmt seinen Rookie in Schutz: "Es kann jedem passieren bei den Verhältnissen. Ein kleiner, minimaler Fehler und dann ist es vorbei", urteilt der Österreicher - und wird im Rennen darin schnell bestätigt: Mit Jack Doohan, Gabriel Bortoleto und Liam Lawson, sogar an der gleichen Stelle wie Hadjar, fliegen auch andere Rookies ab.

In Person von Carlos Sainz und Fernando Alonso erwischt es darüber hinaus selbst erfahrene Piloten.

Hadjar entschuldigt sich: "Bin einfach nur beschämt"

Dass andere Fahrer sein Schicksal teilen, tröste ihn aber "überhaupt nicht", ist Hadjar trotzdem wütend auf sich selbst: "Ich würde sagen, mein Ansatz war nicht der richtige. Natürlich wissen wir alle, dass schwierige Bedingungen jeden erwischen können. Aber ich hätte nicht gedacht, dass es mich so früh trifft", sagt der Franzose: "Ich bin einfach nur beschämt und es tut mir unendlich leid für das Team."

Bayer hat Verständnis für den Frust seines Schützlings, denn der Österreicher verrät bei Sky mit Blick auf die rutschigen Stellen auf dem Kurs: "Das wurde im Fahrermeeting sogar besprochen. Ich glaube, der Lewis hat das angesprochen oder der Max, bin mir nicht mehr sicher, dass diese Linien nicht hilfreich sind. Und insbesondere genau in der Zone, wenn es nass wird, dass es rutschig werden kann. Und ja, das wahrscheinlich ist ihm zum Verhängnis geworden."

"Habe ein starkes Kinn - aber das hier trifft mich wirklich"

Hadjar berichtet zu seinem Abflug: "Ich habe einfach die Hinterräder überbremst. Und als ich das Auto verlor, habe ich versucht, es zu retten - aber ich war nur noch Passagier. Es ist so schnell passiert, dass ich es nicht erwartet habe", ärgert sich der Vizemeister der Formel 2 über seinen Fehler: "Das Auto so früh in der Saison zu beschädigen, bricht mir wirklich das Herz."

Zumal der Rookie zu bedenken gibt: "Ich verliere dadurch wertvolle Erfahrung, mein erstes Grand-Prix-Wochenende, dazu auf nasser Strecke." Deswegen sitzt die Enttäuschung tief bei Hadjar: "Ich hatte schon ähnliche Tiefpunkte, aber dieser hier ist besonders hart. Mein Weg in die Formel 1 war nicht einfach, er war ziemlich brutal. Ich würde sagen, ich habe ein starkes Kinn - aber das hier trifft mich wirklich."

Den einzigen Lichtblick, an einem sonst trüben Tag für den Neuling, liefert schließlich Peter Bayer: "Wir haben ja Gott sei Dank nächste Woche wieder ein Rennen für ihn", ist der Österreicher um Aufmunterung bemüht - und auch Hadjar ringt diese Aussicht zumindest ein kleines Lächeln ab: "Ich freue mich sehr auf Schanghai. Ich denke, der Speed ist da, deshalb kann ich es kaum erwarten, nächste Woche wieder auf die Strecke zu gehen." Und es dann einfach besser zu machen...

Fahrerwertung

#FahrerTeamPunkte
1AustralienOscar PiastriMcLaren324
2GroßbritannienLando NorrisMcLaren299
3NiederlandeMax VerstappenRed Bull Racing255
4GroßbritannienGeorge RussellMercedes AMG F1 Team212
5MonacoCharles LeclercFerrari165

Australien GP 2025

1GroßbritannienLando Norris1:42:06.304h
2NiederlandeMax Verstappen+0.895s
3GroßbritannienGeorge Russell+8.481s
4ItalienKimi Antonelli+10.135s
5ThailandAlex Albon+12.773s

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