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Triumph nach Beton-Chaos

Machtdemonstration! Friedrich holt 16. WM-Titel

Francesco Friedrich und sein Team in Lake Placid
Francesco Friedrich und sein Team in Lake Placid
Foto: © AFP/GETTY IMAGES/SID/MADDIE MEYER
15. März 2025, 15:53

Bob-Dominator Francesco Friedrich hat sich in Lake Placid mit einer Machtdemonstration seinen 16. WM-Titel gesichert.

Francesco Friedrich hämmerte überglücklich auf seinen Bob und fiel seinen Anschiebern dann in die Arme: Der Dominator hat sich vom Beton-Chaos und einer Wetterlotterie bei der WM in Lake Placid nicht aus der Ruhe bringen lassen und seiner Goldstory in der Eisrinne ein weiteres Erfolgskapitel hinzugefügt.

Eine Woche nach seinem Triumph im Zweier setzte sich der Sachse auch im Vierer vor seinem Dauerrivalen Johannes Lochner durch und untermauerte seine Vormachtstellung elf Monate vor den Olympischen Spielen eindrucksvoll. Für Friedrich war es der siebte WM-Titel im großen Schlitten in Folge und der 16. insgesamt, er bleibt unantastbar der beste Bobfahrer der Welt. Lochner gratulierte im Zielbereich fair.

"Wir sind sehr zufrieden", sagte Friedrich gewohnt routiniert - und richtete den Blick direkt nach vorne Richtung Olympia: "Wir haben ganz viele Aufgaben trotzdem, obwohl erstmal alles super ist und wir alles gewonnen haben. Es geht weiter."

Einen Tag nach dem Beton-Chaos - der zweite Lauf war annulliert worden, nachdem Lochner bei schmelzendem Eis in Kurve fünf über Beton gefahren war und sich "die ganze hintere Kufe" ramponiert hatte - ließ Friedrich mit seinen Anschiebern Matthias Sommer, Alexander Schüller und Felix Straub der Konkurrenz bei erneut deutlichen Plusgraden am Samstag keine Chance.

Seinen Vorsprung von 0,29 Sekunden aus dem gewerteten ersten Lauf baute er im dritten Lauf auf über eine halbe Sekunde aus, im vierten Durchgang riskierte er nichts mehr und lag am Ende 0,28 Sekunden vor dem Berchtesgadener Lochner. "Ich bin froh, dass es vorbei ist", sagte Lochner, der starke vierte Lauf sei dennoch "gut fürs Ego" gewesen. Nun freue er sich auf den Urlaub: "Ein paar Tage die Beine hochlegen - und dann geht das Chaos von vorne los."

Dritter wurde der Brite Brad Hall (+0,48 Sekunden). Adam Ammour vom BRC Thüringen verpasste das Podium als Fünfter (+1,18) knapp. "Es war eine sehr solide Saison", bilanzierte Ammour: "Es fehlen noch das athletische Niveau und die Erfahrung."

Bob: Wichtiges Ausrufezeichen von Francesco Friedrich

Weniger als ein Jahr vor den Olympischen Spielen in Cortina d'Ampezzo ist das erneute Double von Friedrich bei der Standortbestimmung ein Ausrufezeichen. Der viermalige Olympiasieger peilt in Italien seine Goldmedaillen Nummer fünf und sechs an - sollte die im Neubau befindliche Bahn in Cortina nicht pünktlich zu den Winterspielen (6. bis 22. Februar 2026) fertig wird, würde Lake Placid einspringen.

Auch bei den deutschen Bob-Frauen sind die Aussichten auf die Winterspiele prächtig. Nach dem Golderfolg von Friedrich schoben die BSD-Damen einen Dreifachsieg im Zweier nach - angeführt von Laura Nolte. Die Gesamtweltcupführende brachte ihren Vorsprung nach den ersten beiden Läufen am Freitag sicher ins Ziel und steuerte souverän zu Gold. Kim Kalicki (+0,52 Sekunden) und Titelverteidigerin Lisa Buckwitz (+1,46) komplettierten das deutsche Podium.

"Morgen noch zweimal so", hatte Nolte über ihre Zwischenführung nach den ersten beiden Läufen am Freitag gesagt - und ließ am Samstag Taten folgen. Bei alles andere als winterlichen 14 Grad fand sich Nolte auf der weichen Bahn am Mount Van Hoevenberg bestens zurecht und sicherte sich ihren insgesamt dritten WM-Titel. 2023 und 2024 war sie im Monobob zu Gold gefahren.

WM 2025 (Lake Placid)

1DeutschlandFrancesco Friedrich2:44.520m
2DeutschlandJohannes Lochner+0.280s
3GroßbritannienBradley Hall+0.480s
4USAFrank del Duca+1.120s
5DeutschlandAdam Ammour+1.180s

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