Die deutsche Leichtathletik wird beim letzten großen Hallen-Event der Saison von einer äußert kleinen Mannschaft vertreten. Das gab der Deutsche Leichtathletikverband (DLV) am Mittwoch bekannt.
Der DLV schickt gerade einmal acht Leichtathletinnen und Leichtathleten zur Hallen-Weltmeisterschaft ins chinesische Nanjing (21. bis 23. März).
Der Grund: Die meisten Athletinnen und Athleten haben ihre Hallen-Saison Anfang März nach der Europameisterschaft in Apeldoorn beendet, um sich auf die Freiluft-Wettkämpfe vorzubereiten. Eigentlich hätte die WM in Nanjing schon 2020 stattfinden sollen, aufgrund der Corona-Pandemie wurde sie aber dreimal verschoben. Zwei Hallen-Großereignisse innerhalb eines Monats sind für viele DLV-Stars zu viel, etwa für Weitsprung-Star Malaika Mihambo.
Mit nach China reisen dennoch zwei Medaillengewinner der zurückliegenden EM in den Niederlanden: Hallen-Vize-Europameister Max Heß will sich in Nanjing den WM-Titel schnappen, der EM-Dritte im Siebenkampf Till Steinforth will seine gute Leistung bestätigen.
Deutsche Sprinter gehen ins Trainingslager
Bei den Männern nehmen zudem Sam Parsons (3.000 m) und Bo Kanda Lita Baehre (Stabhochsprung) an den Wettkämpfen teil. Die deutschen Frauen werden von Imke Onnen (Hochsprung), Jessie Maduka (Dreisprung) und Vanessa Grimm (Fünfkampf) vertreten.
"Unser kleines, aber feines Team ist hochmotiviert und möchte die Hallensaison in Nanjing gut abschließen", wird Dr. Jörg Bügner, Vorstand Leistungssport im DLV in einer Mitteilung zitiert.
Dass der Verband keine seiner Sprinterinnen und Sprinter zur Hallen-WM schickt, hängt mit einem weiteren wichtigen Termin im Kalender zusammen, den World Relays in Guangzhou (10./11. Mai). Statt nach Nanjing geht es für die schnellen Läuferinnen und Läufer zunächst ins Trainingslager.
Es ist derweil nicht das erste Mal, dass Deutschland eine kleine Delegation zu einer Hallen-WM schickt. Im Vorjahr reisten lediglich sieben Athleten nach Glasgow. Damals hatte Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye Silber und letztlich die einzige Medaille für Deutschland geholt, wenige Monate später kürte sie sich in Paris zur Olympiasiegerin.
