Der frühere Formel-1-Pilot und heutige F1-Experte Martin Brundle hat spannende Einblicke zu Lewis Hamilton gegeben, der in Kürze seinen ersten Grand Prix für Ferrari bestreiten wird.
Am Wochenende steht das erste Rennen der neuen Formel-1-Saison in Australien an (Sonntag, 5 Uhr deutscher Zeit im sport.de-Live-Ticker). Dann werden (u.a.) alle Augen auf Lewis Hamilton gerichtet sein. Die große Frage: Wie schlägt sich der Rekordweltmeister bei Ferrari?
Laut dem früheren F1-Piloten Martin Brundle ist eines jedoch auch vor dem Start schon klar: Hamiltons Wechsel von Mercedes zur Scuderia war genau der richtige Schritte. "Ich habe ihn noch nie so viel lächeln sehen", verriet der "Sky"-Experte, der regelmäßig im Paddock unterwegs ist und auch die Testfahrten in Bahrain zuletzt intensiv für den TV-Sender begleitet hat.
"Ein altes Sprichwort sagt, ein Veränderung ist genauso gut wie eine Pause, und der Wechsel zu Ferrari scheint für Lewis zu funktionieren", freute sich sein britischer Landsmann und setzte hinzu: "Er scheint von dieser neuen Chance wirklich beflügelt und gestärkt zu sein."
Mit Teamchef Fred Vasseur, den Hamilton von früher kennt, und dem Comeback seiner Physiotherapeutin Angela Cullen habe Hamilton sich zudem das perfekte Umfeld bei den Roten geschaffen, so Brundle. Allerdings werde der Rekordweltmeister definitiv "ein wenig Zeit" benötigen, um sich vollständig einzufinden.
"Hamilton muss bei Ferrari nichts mehr beweisen"
"Er hat einen neuen Renningenieur, Riccardo Adami, und muss verstehen, wie Ferrari arbeitet, was bei der Kultur und den Abläufen im Vergleich zu Mercedes dort anders läuft", erklärte der WM-Sechste von 1992 und er müssen sich natürlich "daran gewöhnen, etwas Italienisch zu sprechen".
Doch hat Hamilton das Zeug zum Titel? "Die große Frage ist, ob es für ihn eine Alonso/Vettel-ähnliche Erfahrung bei Ferrari wird oder eine Michael-Schumacher-ähnliche Erfahrung?", zog Brundle einen großen Vergleich zwischen den beiden Weltmeistern, die bei der Scuderia keinen weiteren Titel einheimsen konnten und dem deutschen Mit-Rekordhalter Hamiltons, der fünf seiner insgesamt sieben Titel WM-Titel bei den Roten einfuhr und die erfolgsreichste Ära der Italiener prägte.
Eines ist für Brundle aber auch schon vor der Beantwortung dieser Frage klar: "Ich glaube nicht, dass Lewis etwas zu verlieren hat. In der Endabrechnung (seiner Karriere) durfte er für Ferrari fahren und das ist eine große Geschichte für ihn. Es ist eine große Geschichte für uns alle in der Formel 1."
"Einschüchtern lassen" werde sich Hamilton vom Traditionsrennstalls keinesfalls: "Er muss nichts mehr beweisen." Und noch mehr: "Wenn Ferrari ein Auto hat, mit dem man Rennen und die Meisterschaft gewinnen kann, dann ist Lewis immer noch in der Lage, beides zu erreichen", gab sich Brundle überzeugt.



