Die deutsche Damenstaffel geht zum Abschluss des Weltcups in Tschechien ohne ihre beste Biathletin in die Loipe: Franziska Preuß will stattdessen ihre Kräfte für die letzten beiden Aufgaben mobilisieren, um sich ihren großen Traum vom Gewinn des Gesamtweltcups zu erfüllen.
Franziska Preuß steht am Sonntag (16:45 Uhr) nicht im deutschen Staffel-Aufgebot. "Das war schon lang ausgemacht", erklärte die 30-Jährige nach ihrem enttäuschenden 13. Platz im Verfolger von Nove Mesto in der "ARD": "Das haben wir schon in der Lenzerheide ausgemacht, dass ich morgen auslasse."
Wenn Selina Grotian, in der Verfolgung am Samstag als Fünfte beste Deutsche, gemeinsam mit Johanna Puff, Julia Tannheimer und Sophia Schneider ins Staffelrennen geht, ist die Gesamtweltcupführende schon auf dem Weg nach Hause. "Ich werde morgen in der Früh heimfahren und mit frischem Kopf in Pokljuka wieder angreifen", so der Plan.
Die Verfolgungsweltmeisterin von Lenzerheide hatte sich am Samstag in Nove Mesto im Liegendanschlag "untypische" Fehler geleistet, mit gleich drei nicht getroffenen Scheiben war das Rennen schon früh gelaufen. "Ich hab es noch ganz gut gerettet, aber das Kind war in den Brunnen gefallen nach dem ersten Schießen."
Preuß: "Man kämpft um jeden Punkt"
Da ihre große Rivalin Lou Jeanmonnot als Vierte ordentlich Punkte einsammelte und den Rückstand auf Franziska Preuß auf 36 Zähler verringerte, ist zwei Weltcups vor dem Saisonende das Gelbe Trikot durchaus noch in Gefahr. Auch deshalb habe sie im Rennen den Kopf nicht hängen lassen. "Das schwirrt schon mit. Natürlich würde man gehen lassen, aber das kann ich mir nicht leisten", so Preuß: "Man kämpft um jeden Punkt. Das war schon die Motivation auf der Schlussrunde."
Schon beim Sprint am Freitag hatte sich Preuß, die bei der WM in Lenzerheide mit vier Medaillen noch geglänzt hatte, mit Platz 15 begnügen müssen.
Der Sieg am Samstag ging an die Französin Julia Simon, die vor Hanna Öberg und Océane Michelon am schnellsten war.

