Suche Heute Live
Skispringen
Artikel teilen

Skispringen

Regelverstoß ja, aber ...

Norweger wehren sich gegen Manipulationsvorwürfe

Video: Kommentar zum Skisprung-Eklat: "Ein Armutszeugnis"
09. März 2025, 11:19
sport.de
sport.de

Der Ärger in der Skisprung-Welt ist nach dem Anzugskandal bei der Weltmeisterschaft in Trondheim groß. Die Norweger räumen inzwischen Fehler ein. Den Vorwurf der Manipulation weist man aber entschieden zurück.

Norwegens Skisprung-Cheftrainer Magnus Brevig zeigt sich nach dem Eklat um kurzfristig angepasste Anzüge seiner Athleten am Samstagabend geknickt. "Wir haben einen Regelstoß begangen. Es tut uns leid, dass für den norwegischen Skisport so gute Weltmeisterschaften so enden", sagte er vor Pressevertretern.

Nach dem Springen von der Großschanze waren drei Norweger disqualifiziert worden, darunter auch der WM-Zweite Marius Lindvik. Der Weltverband FIS entschied auf "Manipulation des Anzugs". Zuvor waren Videoaufnahmen aufgetaucht, die norwegische Teammitglieder zeigen sollen, die bereits für den Wettkampf abgenommene und mit Chips versehene Anzüge per Nähmaschine bearbeiten.

Aufgrund dieser Aufnahmen hatten die Skisprungverbände aus Österreich, Slowenien und Polen Protest gegen den Start sämtlicher Norweger eingelegt. Der Deutsche Skiverband (DSV) beteiligte sich nicht, forderte aber eine lückenlose Aufklärung der Situation. Zu Disqualifikationen kam es dann erst nach eingehender Kontrolle durch den Weltverband nach dem Wettkampf. 

Der Sportchef des Verbands der Skandinavier, Jan Erik Aalbu, übernahm inzwischen die "Verantwortung" für den Anzugskandal, wie er gegenüber dem Sender "NRK" zu Protokoll gab: "Die Athleten tragen überhaupt keine Verantwortung." Man werde nun aufarbeiten, "was passiert ist", so Aalbu.

Norweger wehren sich: Keine Manipulation, sondern Regelverstoß

Der Norweger hatte die Proteste während des Wettkampfs am "ARD"-Mikrofon noch mit der Begründung abgeschmettert, man habe lediglich an den Anzügen für das Raw-Air-Springen Mitte März gearbeitet.

An dieser Darstellung kamen sogleich aber erhebliche Zweifel auf.

"Wenn das die Anzüge für die neue Periode sind, frage ich mich, warum die Anzüge auf dem Video Chips enthalten. Die gibt es erst, wenn die WM vorbei ist", sagt TV-Experte Sven Hannawald. Auch DSV-Sportdirektor Horst Hüttel wurde deutlich: "Die Argumente vom Kollegen Aalbu werden von allen führendem Anzugsexperten zerlegt, komplett."

Den Vorwurf, man habe die Anzüge absichtlich manipuliert, wies Aalbu gegenüber "NRK" allerdings von sich: "Es hat sich nicht um Manipulation des Anzugs gehandelt. Das ist kein Betrug, das ist kein Doping." Der Verband wolle nun untersuchen, wer das heimliche Video gedreht hat: "Es ist ganz klar, dass jemand hinter uns her ist."

Newsticker

Alle News anzeigen