Das Biathlon-Beben um den überraschenden Rücktritt von Uros Velepec schlägt weiter hohe Wellen. Nun meldete sich DSV-Star Philipp Horn zu Wort.
Es war eine Nachricht, die die Biathlon-Welt völlig unvorbereitet traf: Uros Velepec trat unmittelbar nach der WM in Lenzerheide mit sofortiger Wirkung als Trainer der deutschen Herren-Mannschaft zurück.
Für den Slowenen ist mittlerweile ein Nachfolger gefunden worden. Bereits beim Weltcup in Nove Mesto betreut Tobias Reiter das Team.
Philipp Horn sieht "Spannungen zwischen Trainer und der sportlichen Leitung" als Ursache für den Rücktritt von Velepec.
Im Gespräch mit dem "Münchner Merkur" und der "tz" betonte Horn weiter: "Es gab da einfach Differenzen, die beide Seiten nicht klären konnten. Wir haben uns auch schon gedacht, dass es eventuell sein kann, dass er nach der Saison sagt: Das war seine letzte."
Der 30-Jährige habe aber nicht damit gerechnet, dass es während der Saison zum Personal-Paukenschlag kommt.
Horn merkte weiter an, dass die Meinungsverschiedenheiten zwischen Velepec und Sportdirektor Felix Bitterling einfach zu groß gewesen seien.
Bitterling sei jemand, führte Horn aus, "der auf jeden Fall jetzt schon an die nächsten Jahre denkt, was auch absolut richtig ist, und ich hatte nicht das Gefühl, dass wir trainingstechnisch auf dem richtigen Weg sind. Er sucht nach Ansätzen, wie man das Ganze verbessern kann. Und ich würde sagen, seine Ideen waren nicht kompatibel mit der Trainingsphilosophie, von der Uros überzeugt ist. Das sind beides starke Persönlichkeiten mit eigenen, in dem Fall wohl unterschiedlichen Ansichten."
Horn malt düsteres Szenario für Biathlon-Herren
In dem Interview äußerte sich Horn zum Nachwuchs im Biathlon-Herrenbereich. "Man muss leider sagen, die großen Teams - Frankreich, Norwegen - sind einfach besser, und es muss für uns alles absolut perfekt laufen, dass wir dagegenhalten und sie an einem guten Tag auch schlagen können", gab der gebürtige Arnstädter zu.
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Im Nachwuchs hat Horn ein "großes Problem" ausgemacht. "Die nächste Generation hat leistungsmäßig noch einen ganz gehörigen Abstand nach vorne. Und ich habe nicht das Gefühl, dass sie im Vergleich zur letzten Saison bedeutend näher gekommen ist", sagte er. Er hoffe, dass "ein Leistungssprung passiert, ansonsten wird es nach Olympia dunkel".



