Der Skandal rund um die lettische Biathlon-Mannschaft bei der Weltmeisterschaft in Lenzerheide hat Folgen. Wie der nationale Verband am Mittwoch mitteilte, tritt Cheftrainer Ilmars Bricis mit sofortiger Wirkung zurück. Andrejs Rastorgujevs erklärte seine Saison gleichzeitig für beendet.
Doppelter Knall im lettischen Biathlonverband: Cheftrainer Ilmars Bricis hat nach den schweren Vorwürfen von Andrejs Rastorgujevs seinen sofortigen Rücktritt erklärt. Dies bestätigte der nationale Verband in einer Pressemitteilung am Mittwoch.
Man habe mit allen Beteiligten ausführliche Gespräche geführt, um sich ein Gesamtbild der Situation zu verschaffen, heißt es in dem Schreiben, in dem von einem "kritischen Moment" für den lettischen Biathlonsport die Rede ist. In diesem Zuge habe Bricis seinen Rücktritt erklärt, der vom Verband angenommen wurde.
Weiter erklärte der lettische Verband, dass Rastorgujevs seine Saison nach dem Vorfall in Lenzerheide vorzeitig beenden und in diesem Weltcup-Winter an keinem der drei letzten Wochenenden mehr antreten wird.
Biathlon-Star erhebt schwere Vorwürfe
Der 36-jährige Rastorgujevs hatte in den vergangenen Tagen schwere Vorwürfe gegen Bricis erhoben und unter anderem behauptet, der Trainer habe ihn geschlagen und ihm den Finger gebrochen. Zu dieser Auseinandersetzung ist es laut Aussage des Biathleten gekommen, weil er den Trainer dabei erwischte, wie er ihm einige seiner Skier klauen wollte.
Bricis wiederum hatte zunächst eine andere Version der Ereignisse zu Protokoll gegeben und behauptet, nicht er, sondern ein Hotel-Angestellter habe versucht, die Skier zu klauen.
Die physische Auseinandersetzung mit Rastorgujevs bestritt er zwar nicht, allerdings stellte er auch diese anders dar. "Wir sind nicht so weit gegangen, uns zu schlagen, aber wir haben definitiv gekämpft", sagte der nun zurückgetretene Trainer.
