Es war eine Nachricht, die die Biathlon-Welt völlig unvorbereitet traf: Uros Velepec trat unmittelbar nach der WM in Lenzerheide mit sofortiger Wirkung als Trainer der deutschen Herren-Mannschaft zurück. Jetzt muss noch im laufenden Weltcup der Neuanfang her. Laut Ex-Weltmeister Erik Lesser wird vor allem die kommende Saison spannend.
Ohne Einzelmedaille reisten die deutschen Biathlon-Herren von der WM im schweizerischen Lenzerheide ab. Immerhin drei mal Bronze gab es - in der Staffel, sowie in den beiden Mixed-Wettbewerben mit wichtiger Unterstützung von Franziska Preuß und Selina Grotian.
Enttäuschend - trotzdem kam der Rücktritt von Nationaltrainer Uros Velepec für alle im Biathlon-Zirkus überraschend. Velepec selbst widerspricht aber der Annahme, es sei eine sprunghafte Entscheidung gewesen. "Das ist keine spontane Entscheidung und hat nur bedingt etwas mit unserem Abschneiden bei der WM zu tun", so Velepec.
Biathlon: Schnelle Auswirkungen durch Trainer-Wechsel unwahrscheinlich
"Auch wenn wir uns in Lenzerheide natürlich alle mehr vorgenommen hatten. Insgesamt sind wir derzeit einfach nicht auf dem Niveau, das wir uns gemeinsam als Ziel gesetzt hatten."
Deshalb sei der Slowene zur Überzeugung gekommen, "dass es nun einen neuen Impuls braucht, vielleicht auch eine neue Form der Ansprache, um mit Blick auf die Olympischen Spiele 2026 erfolgreich zu sein. Je früher, desto besser."
Ob dieser Schritt die gewünschte Besserung bringt, bleibt abzuwarten. Ex-Weltmeister und "ARD"-Experte Erik Lesser ist da skeptisch. "Bis zum Saisonende wird sich wahrscheinlich nicht viel ändern, außer die Ansprache vor den Rennen oder während des Trainings", so Lesser gegenüber "t-online".
"Interessant wird die kommende Saison. Wie stellt sich die Mannschaft auf und wie geht sie die Vorbereitung an", blickt der 36-Jährige voraus.
Für Velepec übernehmen ab dem nächsten Weltcup in Nove Mesto Tobias Reiter und Jens Filbrich. "Jens Filbrich und Tobias Reiter kennen sich ja schon aus einer gemeinsamen IBU-Cup-Saison, da sollte zumindest bei den beiden die Einarbeitungsphase sehr schnell gehen", zeigte sich Lesser optimistisch.


