Nach Einschätzung von Biathlon-Experte Michael Rösch hat der in Neuseeland geborene US-Newcomer Campbell Wright das Zeug dazu, der neue Superstar seiner Sportart zu werden.
"Man kann ihn nehmen, drei oder vier Leute um ihn herum setzen, ihn ein Jahr begleiten und man hat eine Netflix-Serie", sagte Rösch bei "Eurosport" mit Blick auf Campbell Wright, der bei den Titelkämpfen in Lenzerheide sowohl im Sprint als auch in der Verfolgung die Silbermedaille holte.
Rösch ergänzte: "Er belebt das Biathlon sehr, das ist so ein geiler Typ. Seine Interviews sind der Hammer, jeder verbringt gerne Zeit mit ihm. Und er spricht ein junges Publikum an, dem er ja auch sagt: 'Ihr müsst nicht zum Ski Alpin oder zum Snowboard, um cool zu sein, ihr könnt auch zum Biathlon kommen.'"
Großes traut Rösch auch dem französischen Einzel-Weltmeister Éric Perrot zu. Der 23-Jährige bringe "alles mit, um irgendwann mal das Gelbe Trikot zu gewinnen", so der Staffel-Olympiasieger von 2006.
Biathlon-Experte "hat richtig Bock" auf die neuen Stars
Ein wichtiger "Fingerzeig" für die zukünftigen Kräfteverhältnisse sei der IBU-Cup, die "zweite Liga" des Biathlons, wie Rösch anmerkte. Er verwies darauf, dass sowohl Frankreichs Shooting-Star Océane Michelon als auch Massenstart-Champion Endre Strömsheim aus Norwegen diesen schon gewonnen haben. "Lou Jeanmonnot und Vanessa Voigt waren dort auch erfolgreich", betonte Rösch.
Der 41-Jährige schwärmte: "Ich habe richtig Bock auf die neuen Gesichter, auch Tommaso Giacomel würde ich in diese Runde noch mit aufnehmen und aus deutscher Sicht Selina Grotian und Julia Tannheimer."
Die Top-Nation bei den Biathlon-Männern ist für Rösch nach wie vor Norwegen, bei den Frauen ist es seiner Ansicht nach Frankreich. "Frankreich ist mannschaftlich etwas kompakter, die haben auch bei den Männern vier Staffeln gewonnen im Weltcup, aber als es drauf ankam, dann waren die Norweger da und haben sie geschlagen. Insofern steht dieser Status Quo im Moment noch."

