18 verschiedene Biathleten holten bei der WM in Lenzerheide mindestens eine Medaille. Die schwedischen Stars gehörten nicht dazu. Die hoch gehandelte Männer-Mannschaft der Skandinavier enttäuschte auf der ganzen Linie und ging nach dem Ende der Wettkämpfe entsprechend hart mit sich ins Gericht.
Zu den ganz großen Favoriten zählten die schwedischen Biathleten schon vor dem Beginn der WM nicht. Dass die Mannschaft um Sebastian Samuelsson, Martin Ponsiluoma und Co. am Ende aber ganz ohne Medaille dastehen würde, hatte so niemand auf der Rechnung.
Die vielleicht größte Chance auf WM-Edelmetall vergaben am Sonntag Ponsiluoma und Jesper Nelin im Massenstart. Beide kamen mit der Führungsgruppe zum letzten Schießen - und ballerten sich mit je zwei Fehlern raus aus dem Medaillenrennen. "Wir haben eine Chance auf eine Medaille und nutzen sie nicht. Das beschreibt die gesamte WM für die Männer", klagte Chefcoach Johannes Lukas nach dem WM-Ende im "SVT"-Gespräch.
Biathlon-WM ohne Medaille sorgt für große Enttäuschung
Samuelsson, der sich schon in den ersten drei Anschlägen mit drei Fehlern von allen Podest-Träumen verabschieden musste, meinte: "Ich habe 13 WM-Medaillen. Wenn ich hier nicht um sie mitlaufe, ist das schlecht. Natürlich bin ich enttäuscht, nicht näher dran gewesen zu sein. Es ist dumm, hier zu stehen und darüber zu sprechen, wie gut ich im Training schieße, weil es egal ist."
Nelin wiederum gab zu, beim letzten Schießen einen ganz entscheidenden Fehler gemacht zu haben. Eine solche Drucksituation beeinflusse ihn für gewöhnlich nicht, sagte der 32-Jährige gegenüber "Aftonbladet". "Aber ich schieße langsamer und lasse mich beeinflussen, wenn die anderen davonziehen. Dann schieße ich leider daneben", äußerte er sich selbstkritisch zu seinem letzten Auftritt in Lenzerheide.
Um den WM-Frust zu bewältigen, kündigten die Schweden am Sonntagnachmittag nach dem Rennen bereits eine Party für den Abend an. "Es ist mir egal, was es kostet, es muss einfach nur stark sein", gab Samuelsson die Marschroute dafür vor.
