Nach einem Infekt präsentiert sich Tokio-Olympiasiegerin Malaika Mihambo wieder in guter Form. Der Höhepunkt der Hallensaison wartet in zwei Wochen.
Malaika Mihambo verbeugte sich vor dem Dortmunder Publikum, dann strahlte die Weitsprung-Königin in die zahlreichen Kameras: Die Tokio-Olympiasiegerin hat ihre gesundheitlichen Probleme überwunden und sich zum achten Mal in Folge zur deutschen Hallenmeisterin gekrönt.
Die Europameisterin gewann am Sonntag in der Helmut-Körnig-Halle mit soliden 6,79 m, Mihambo reist in zwei Wochen fit und mit Selbstvertrauen zur Hallen-EM ins niederländische Apeldoorn.
"Ich bin auf jeden Fall zufrieden. Ich lag letzte Woche noch mit Fieber im Bett. Von daher bin ich froh, dass ich so fit bin, um hier wieder an den Start zu kommen. Ich habe aber gemerkt, dass ich technisch ein paar Fehler gemacht habe", sagte Mihambo in der "ARD". Die Krankheit sei aber überstanden: "Ich habe mich nach und nach zurückgekämpft."
Vor rund zwei Wochen war die Olympia-Zweite von Paris mit 7,07 m an die Spitze der Weltjahresbestenliste geflogen, ehe sie nach dem ISTAF Indoor in Düsseldorf durch einen Infekt ausgebremst wurde. Ihr Training ist bereits auf den Höhepunkt der Wintersaison in den Niederlanden ausgerichtet, der EM-Titel in der Halle fehlt noch in der Sammlung der 31-Jährigen von der LG Kurpfalz.
Gina Lückenkemper fehlt verletzt
Bemerkenswert war, dass Mihambo nach ihrem kleineren gesundheitlichen Rückschlag durchzog und in allen Versuchen mit voller Kraft antrat. Der beste Sprung gelang der zweimaligen Weltmeisterin im fünften Durchgang, Zweite wurde Mikaelle Assani mit 6,57 m vor Sandrina Sprengel (6,47).
"Ich habe leider noch keinen so getroffen, wie ich mir das gewünscht hätte. Ich hoffe, in Apeldoorn noch weitere Sprünge hinzubekommen", sagte Mihambo.
Die DLV-Athletinnen und -Athleten nutzten die DM als Standortbestimmung für die EM-Titelkämpfe in den Niederlanden (6. bis 9. März). Die Hallen-WM im chinesischen Nanjing (21. bis 23. März) spielt in den Planungen der meisten Top-Athleten keine Rolle, weil der Höhepunkt des Jahres mit der Freiluft-WM in Tokio erst im September und damit ungewöhnlich spät stattfindet.
In Abwesenheit der verletzten Europameisterin Gina Lückenkemper sicherte sich Sprinterin Alexandra Burghardt den Meistertitel über 60 m. Die 30-Jährige, die bei den Olympischen Spielen in Paris gemeinsam mit Lückenkemper Bronze mit der 4x100m-Staffel gewonnen hatte, setzte sich in persönlicher Bestzeit von 7,13 Sekunden durch. Bei den Männern triumphierte Robin Ganter von der MTG Mannheim (6,56 Sekunden).
Am Freitag hatte Kugelstoß-Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye die Wettkämpfe mit einem Paukenschlag eröffnet: Die 26-Jährige gewann mit der persönlichen Bestleistung von 20,27 m und nahm wie Mihambo Schwung für die Titelmission in den Niederlanden auf.