Obwohl sich der FC Schalke 04 mit 14 Punkten aus den letzten acht Spielen in der 2. Fußball-Bundesliga merklich stabilisiert hat, machten in dieser Woche Spekulationen über ein angebliches Rücktritts-Angebot von Cheftrainer Kees van Wonderen an die S04-Klubführung die Runde. Am Freitag hat sich der Niederländer nun selbst zu den jüngsten Berichten über seine Person geäußert.
Ende November des letzten Jahres war Kees van Wonderen erst einige Wochen im Amt, rangierte nach der 0:3-Heimklatsche gegen den 1. FC Kaiserslautern nur noch einen Punkt vor einem direkten Abstiegsplatz.
Nach dem 14. Spieltag soll der 56-Jährige dann den Verantwortlichen des FC Schalke 04 nach nur zwei Monaten im Amt seinen Rücktritt angeboten haben.
"Als ich im Oktober kam, waren wir uns einig, dass ich ein Prozesstrainer bin. Ein Trainer, der Spieler und Spielweise über eine längere Zeit entwickelt. Doch von den ersten sieben Spielen haben wir nur eins gewonnen, zweimal Unentschieden gespielt und vier verloren", erinnerte sich van Wonderen noch an seine schwierige Anfangszeit auf Schalke, als er im Herbst vom gescheiterten Karel Geraerts als Cheftrainer übernommen hatte.
"Nach dem Kaiserslautern-Spiel bin ich deshalb zu Ben (Manga, Anm. d. Red.) und Youri (Mulder) gegangen und habe gesagt: Ihr habt einen Prozesstrainer gewählt - aber war das richtig? Bin ich am richtigen Platz? Denn es braucht so schnell wie möglich Punkte und Erfolge", machte der Niederländer gar keinen Hehl daraus, tatsächlich seinen Job zur Disposition gestellt zu haben.
Im Anschluss daran sollen Sportdirektor Youri Mulder und Kaderplaner Ben Manga den Kontakt zu Trainer-Altmeister Friedhelm Funkel gesucht haben und für einen Van-Wonderen-Rücktritt gewappnet zu sein.
Van Wonderen erfreut über Unterstützung von Mulder und Manga
Schließlich entschlossen sich die Beteiligten aber dazu, gemeinsam weiterzuarbeiten. Aus den folgenden drei Partien im Dezember bis zur Winterpause holte der FC Schalke sieben Punkte. Eine vorzeitige Trennung von van Wonderen ist spätestens seit dem vollständig vom Tisch.
Am Freitag klärte der S04-Übungsleiter noch einmal über seine Beweggründe auf, seinen Vorgesetzten seinen Rücktritt angeboten zu haben: "Es geht nicht um mich, es geht um Schalke. Ich bin sehr selbstbewusst. Aber manchmal musst du kritisch auf den Prozess schauen, ob alles richtig läuft oder nicht."
Die Reaktion Mangs und Mulders habe ihn dann positiv überrascht und ihm weitere Motivation gegeben, fügte van Wonderen hinzu: "Ich muss ihnen ein Kompliment machen. Sie haben klar gesagt, dass wir weitermachen und weiter unserem Weg folgen werden mit mir und dem ganzen Staff."