Ragnhild Femsteinevik aus Norwegen hat an der Seite von Biathlon-Rekordweltmeister Johannes Thingnes Bö ihre erste WM-Medaille überhaupt gewonnen. Nach dem Rennen in der Single-Mixed-Staffel musste sich erst einmal die 29-Jährige schütteln, um den Erfolg zu realisieren.
Durchaus überraschend hat das norwegische Biathlon-Team die international wenig erfahrene Ragnhild Femsteinevik als Single-Mixed-Partnerin von Superstar Johannes Thingnes Bö ausgewählt. Der Plan ging auf: Das Duo gewann hinter den Franzosen Julia Simon und Quentin Fillon-Maillet und vor den Deutschen Franziska Preuß und Justus Strelow die Silbermedaille.
"Es war eigentlich ein bisschen unwirklich", bekannte die Femsteinevik, die als bis dato größten Karriere-Erfolg zwei EM-Goldmedaillen hatte vorweisen können, beim Sender "NRK" nach dem Rennen.
Denn: Nicht etwa die erfahrene Ingrid Landmark Tandrevold und auch nicht die aufstrebende Maren Kirkeeide durfte am Donnerstag in Lenzerheide an den Start gehen, sondern die eher unerfahrene Ragnhild Femsteinevik. "Ich war sehr nervös und aufgeregt. Ich hatte fast ein bisschen ein schlechtes Gewissen, weil ich ausgewählt worden war", so die Skijägerin.
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"Die norwegische Starterin ist geisteskrank angegangen"
Im norwegischen Team gäbe es "so viele andere gute Leute, die genauso hätten starten können", gab sie sich bescheiden und fügte hinzu: "Es hat so viel Spaß gemacht, mit Johannes zu fahren. Ich fühle nur Freude und Erleichterung."
Gleich zu Beginn hatte Ragnhild Femsteinevik der Konkurrenz deutlich gemacht, dass sie ihre Chance unbedingt nutzen will. "Die norwegische Starterin ist geisteskrank angegangen", berichtete Preuß hinterher anerkennend in der "ARD". Gemeinsam mit Bö lief die Norwegerin die schnellsten Laufzeiten, allerdings war ihr die Nervosität am Schießstand anzumerken.
Die 29-Jährige benötigte acht Nachlader, auch Bö zeigte mit sieben Fehlschüssen ungewohnte Schwächen. Erst auf der Schlussrunde konnte er Justus Strelow noch vom Silberrang verdrängen.




