Die Zieleinfahrt beim Auftakt der Algarve-Rundfahrt wurde zur Farce. Radsport-Stars um Wout van Aert forderten nun Konsequenzen für den Veranstalter.
Was war passiert? 800 Meter vor dem Ziel der Volta ao Algarve bog der Großteil des Pelotons falsch ab und befand sich auf der falschen Straßenseite. Aufgrund der chaotischen Zustände im Ziel wurde die Wertung der ersten Etappe im Anschluss storniert.
Ursache für die Probleme war die Ausfahrt aus dem letzten Kreisverkehr vor dem Ziel. Dort waren sowohl die rechte als auch die linke Straßenseite nicht abgesperrt gewesen. Doch statt in die mit Barrikaden abgesteckte Zielgerade einzufahren, bogen die Fahrer aufgrund fehlender Beschilderung auf die andere Seite ab und befanden sich im Rücken der Zuschauer auf der Umleitung für die Autos, die die Tour begleiten.
Nach der Farce war die Entrüstung bei den Fahrern groß.
"Für mich ist das ziemlich lächerlich: Wir fahren 190 Kilometer, um uns perfekt fürs Finale zu positionieren und dann ist quasi alles umsonst. Das ist echt ein Witz", polterte der Österreicher Marco Haller bei "Eurosport": "Das muss Konsequenzen für die Offiziellen und die Organisatoren haben. Man kann nicht immer den Fahrern die Schuld geben."
Superstar Wout van Aert schlug beim belgischen Sender "VTM" ähnliche Töne an: "Ob das amateurhaft war? Das kann man laut sagen! Es ist schon ein bisschen lächerlich: Das sprintende Feld auf der falschen Straßenseite. Dafür sollte es Gitter geben, damit eine solche Verwirrung nicht möglich ist."
Politt fordert Gelbe Karten für Veranstalter
Auch der Deutsche Nils Politt hatte keinerlei Verständnis für das Chaos. "Ich denke die Veranstalter haben einen großen Fehler gemacht. Letztendlich müssen wir froh sein, dass es zu keinem Unfall kam", sagte der 30-Jährige und ergänzte: "Wir bekommen Gelbe Karten, wenn wir etwas falsch machen. Vielleicht sollten Rennveranstalter auch Gelbe Karten bekommen."
Der vermeintliche Gewinner auf dem Teilstück von Portimao nach Lagos war der zweimalige Zeitfahr-Weltmeister Filippo Ganna aus Italien. "Die heutige Etappe wurde wegen eines Problems auf der Zielgeraden annulliert. Es wird also keine Ergebnisse und keinen Etappensieger geben", hieß es auf den Kanälen der Rundfahrt kurz und knapp.




