Der Finne Olli Hiidensalo sorgt im Einzel der Biathlon-WM in Lenzerheide für eine echte Sensation und bejubelt das beste Ergebnis seiner Karriere. Obwohl es nicht ganz für eine Medaille reicht, ist der Jubel nach dem größten Zahltag seiner Laufbahn groß. Bei Legende Kaisa Mäkäräinen fließen sogar die Tränen.
Viel besser hätte das Timing von Olli Hiidensalo nicht sein können. Der 34-jährige Finne hob sich die beste Leistung seiner Karriere für das Einzel-Rennen der WM in Lenzerheide auf. Dort lief er am Donnerstag als Vierter zwar denkbar knapp an einer Medaille vorbei, feierte aber gleichzeitig das beste Resultat seiner langen Biathlon-Laufbahn, die vor 13 Jahren begann.
"Das ist eine unglaublich große Belohnung. Das beste Ergebnis meiner Karriere ... und ich mache das schon ein paar Jahre", jubelte der Routinier nach dem Rennen über seinen vierten Platz. Für ihn sei es "das perfekte Rennen" gewesen, meinte Hiidensalo, dessen bestes Weltcup-Ergebnis bislang ein elfter Platz war.
Freudentränen bei Biathlon-Legende Mäkäräinen
"Beim dritten Schießen stand ich schon unter Druck und bin immer angespannter geworden. Ich habe leicht gezittert. Ich habe es dann aber hinbekommen, mich zusammenzureißen und das Rennen so aufzubauen, dass ich bis zum Schluss ein konstantes Tempo laufen konnte", analysierte er seinen Auftritt, der Finnlands Legende Kaisa Mäkäräinen, die als TV-Expertin in Lenzerheide vor Ort ist, zu Tränen rührte.
Für seinen vierten Platz wurde Hiidensalo gleichzeitig mit einem Preisgeld in Höhe von 11.000 Euro belohnt - der größte Zahltag seiner Karriere. Ein besseres Timing hätte er auch hier nicht haben können, denn nur wenige Wochen vor dem Beginn der WM brachte seine Frau Elisa das erste gemeinsame Kind zur Welt.
Schlaflose Woche vor der Biathlon-WM
"Es war toll, hierher zukommen, denn ich war endlich in der Lage zu schlafen. Ich hatte eine Menge Nachholbedarf und eine Woche lang nicht geschlafen", sagte Hiidensalo, der von seiner Frau grünes Licht für eine WM-Teilnahme bekam.
"Ich wäre auf der einen Seite gerne Zuhause geblieben, aber ich muss auch wieder zurück an die Arbeit gehen. Unser Baby ist immer noch sehr jung. Ich könnte helfen, aber im Moment braucht es seine Mutter mehr", erklärte der Finne mit einem Lächeln.
Der knapp verpassten Bronzemedaille trauerte der heimliche Sieger des Tages übrigens nicht lange nach. "Auf dem dritten Platz ist so ein harter Gegner gelandet, dass es da für mich kein Vorbeikommen gab. Aber es ist einfach großartig, in der Lage zu sein, so weit vorne mitzulaufen", meinte Hiidensalo, der laut Aussage von Coach Erik Torneus-Kulstad eine "besondere Magie" ausstrahlte und einfach "Unglaubliches" leistete.

