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Bronze mit der Mixed-Staffel "unvergesslich"

DSV-Biathlet Strelow: "Es hat nichts richtig geklappt"

Video: Biathlon-Trainer lassen Haare nach Preuß-Gold
19. Februar 2025, 10:40

Bei der Biathlon-Weltmeisterschaft war in den Individual-Wettkämpfen für die deutschen Männer bislang überhaupt nichts zu holen. Äußerst positiv aus Sicht von Justus Strelow: Der Gewinn der Bronzemedaille mit der Mixed-Staffel. In seiner Kolumne für sport.de blickt der Skijäger zurück - und auf die zweite Woche voraus.

Die erste Woche der Weltmeisterschaften liegt hinter mir. Für mich die Gelegenheit, Zwischenbilanz zu ziehen. Mit meinen 28 Jahren bin ich ein erfahrener Sportler, den kaum mehr etwas überraschen kann: Mit der Nominierung als Schlussläufer der Mixed Staffel am ersten Wettkampftag gelang den Trainern das allemal.

Es war mir eine besondere Ehre und bedeutete einen großen Vertrauensbeweis, dass mir diese Verantwortung übertragen wurde. Nie zuvor aber war ich derart aufgeregt vor einem Rennen und dass ich es am Ende geschafft habe, Platz drei und das Podium für Deutschland zu sichern, wird mir unvergesslich bleiben.

Dass kaum Zeit blieb, meine erste WM-Medaille gebührend zu feiern, stört mich nicht. Im Truck unserer Wachser wurde traditionell angestoßen, ich aber hatte die weiteren Rennen im Visier. Ich brauche auch keine feucht-fröhliche Feier, um einen Erfolg vollständig werden zu lassen.

Was dann im Sprint und in der Verfolgung mit Platz 30 und 31 folgte, kam mir vor wie zwei harte Tage im Job: Es ist nichts komplett schiefgelaufen, aber es hat eben auch nichts richtig geklappt. Zwei zähe, freudlose Tage im Büro, an deren Ende Du zwar nicht entlassen worden bist, aber Deine Arbeitsergebnisse hat Dir der Chef trotzdem um die Ohren gehauen. So in etwa fühlte ich mich nach Sprint und Verfolger.

Strelow: "Solch ein Pensum bewältigt vielleicht Überflieger Bö ..."

Mit Blick auf die zweite WM-Woche nehme ich aber ausschließlich das Positive mit: Ich hatte ja schon im Vorfeld betont, dass in Lenzerheide bloß Medaillen zählen und nicht Platzierungen. Und Bronze kann mir niemand nehmen!

Zugunsten der Single-Mixed-Staffel am Donnerstag und die noch prestigeträchtigere Männer-Staffel am Samstag verzichte ich auf den heutigen Einzel. Ansonsten nämlich hätten mir mit dem abschließenden Massenstart satte 50 Wettkampfkilometer in bloß fünf Tagen bevorgestanden. Solch ein Pensum bewältigen vielleicht läuferische Überflieger wie Johannes Tignes Bö oder Martin Ponsiluoma. Für mich geht es allein darum, fit genug fürs Team zu sein.

In unserer geräumigen Ferienwohnung, in der wir deutschen Männer während der WM untergebracht sind, mangelt es nicht am nötigen Mannschaftsgeist. Philipp Horn hat eine große Box mitgebracht und im Flur aufgebaut. Bevor wir uns anziehen und zu den Rennen aufbrechen, bringt er uns an Wettkampftagen mit Partymusik auf Betriebstemperatur. Lautstarke Motivation für noch mehr Medaillen.

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