Luisa Görlich hat im Skispringen ein starkes Comeback gefeiert. Der Lohn: Die 26-Jährige darf mit zur Nordischen Ski-WM nach Trondheim. In ihrer Kolumne für sport.de beschreibt Görlich die Emotionen bei der lang ersehnten Rückkehr auf die Schanze.
Letzte Woche war es endlich soweit: Nach einer langen Wettkampfpause habe ich meinen ersten Wettkampf bestritten – den Intercontinental Cup in Eisenerz. Und was soll ich sagen? Es hat einfach Mega-Spaß gemacht, wieder zurück zu sein!
Wieder mit den Mädels zu springen, den Wettkampfmodus zu spüren – das war ein Gefühl, das ich so sehr vermisst habe. Und das alles, obwohl ich zu dem Zeitpunkt gerade einmal 35 Sprünge auf der Uhr hatte.
Zwei Tage vor dem Wettkampf sind wir angereist, um noch ein paar Trainingssprünge zu machen. Alles hat gut funktioniert, aber die Nervosität war riesig.
Vor meinem ersten Wettkampf nach so langer Zeit war ich wirklich sehr, sehr aufgeregt. Dann hat es natürlich auch nicht gerade geholfen, dass der Sprecher nochmal betont hat, dass es mein erster Wettkampf nach der Pause ist – auch wenn das lieb gemeint war.
Doch überraschenderweise hat es sofort richtig gut funktioniert! Nach dem ersten Sprung lag ich auf Platz 2. Leider war mein zweiter Sprung nicht so gut – ich war einfach zu aufgeregt.
Aber am zweiten Wettkampftag lief es dann viel besser. Ich wusste genau, was ich falsch gemacht hatte, und konnte es korrigieren. Am Ende landete ich auf dem Podest und wurde Zweite. Das bedeutete für mich die Qualifikation für den Weltcup in Ljubno – ein wirklich besonderer Moment.
Skispringen: "In Ljubno wusste ich vom ersten Sprung an, was zu tun ist"
Nach zehn Monaten mein Comeback ausgerechnet in Slowenien zu feiern, nachdem mein Sturz dort passiert ist, war einfach eine richtig coole Sache.
In Ljubno wusste ich vom ersten Sprung an, was zu tun ist, wie ich mich setzen muss, wie ich den Sprung angehen soll. Es hat von Anfang an gut geklappt, meine Sprünge waren konstant. Dass ich dann gleich zweimal ein Top-15-Ergebnis holen konnte, hätte ich selbst nicht erwartet. Die Freude war riesig – nicht nur bei mir, sondern auch bei allen anderen, die sich mit mir gefreut haben. Es war einfach schön, wieder dabei zu sein und zu sehen, dass es funktioniert.
Nach dem Wettkampf fragte mich ein Reporter nach meinen Zielen für die weitere Saison? "Gute Sprünge zeigen und vor allem Spaß haben!", war meine Antwort. "Ich würde glauben, mehr lohne es sich gar nicht als Ziel zu setzen. Alles, was darüber hinauskäme, wäre für mich nur noch Bonus – und ich sei gespannt, was noch passiere!"
Seit kurzer Zeit weiß ich, dass ich mit zur Weltmeisterschaft nach Trondheim fahre und dass ich an den Start gehen werde!
Jetzt bin ich richtig wieder zurück!
Herzliche Grüße
Luisa Görlich


