Die Frage, ob Jack Doohan bei Alpine F1 nur ein Stammfahrer auf Bewährung ist, schwebt wie ein Damoklesschwert über den Saisonvorbereitungen des französischen Formel-1-Rennstalls. Die Nachfragen um eine Beförderung von Ersatzpilot Franco Colapinto hören nicht auf. Jetzt gibt es erste Konsequenzen.
Wie viel Eingewöhnungszeit bekommt Jack Doohan als Alpine-Stammpilot? Diese Frage sorgt schon lange vor dem Start der neuen Formel-1-Saison für Unruhe im französischen Rennstall - nicht zuletzt, weil Alpine-Berater Flavio Briatore entsprechende Gerüchte immer wieder selbst befeuert.
"Das Einzige, was sicher ist, ist der Tod", hatte der bestens vernetzte Italiener im Dezember gegenüber der französischen Tageszeitung "Le Parisien" erklärt: "Wir werden das Jahr mit Pierre und Jack beginnen. Das kann ich garantieren. Alles Weitere werden wir im Saisonverlauf sehen."
Für ihn seien "Ergebnisse" entscheidend, so Briatore weiter.
Rückendeckung für einen 22-jährigen Formel-1-Rookie sieht anders aus. Das finden auch die vielen Medienvertreter, die im Rahmen der Designpräsentation aller Teams in London weilen. Sie stellten Doohan eine Frage nach der nächsten zur internen Konkurrenz durch Ersatzpilot Franco Colapinto.
Formel 1: Alpine interveniert bei Colapinto-Frage an Doohan
Nach der dritten Frage an Doohan zur Colapinto-Thematik wurde es Alpines Presseabteilung zu viel. Sie ging energisch dazwischen. "Ich glaube, wir haben das Thema Franco jetzt erschöpfend behandelt, also lasst uns weitermachen", stellte ein Sprecher des Rennstalls klar: "Wir hatten jetzt zwei Fragen dazu. Und jetzt geht es bitte mit etwas anderem weiter."
Die Frage des Journalisten an Doohan hatte ein Szenario aufgegriffen, wonach der junge Australier - wie zuletzt in den Medien spekuliert - schon nach fünf oder sechs Rennen durch Colapinto ersetzt werden könnte.
Zuvor hatte Doohan unter anderem die Frage beantworten müssen, ob er sich durch die Ankunft des argentinischen Senkrechtstarters aus der Saison 2024 nicht bedrängt fühle, wo Alpine Colapinto doch gleich einen mehrjährigen Vertrag gegeben habe.
"Ist das eine Frage?", hatte Doohan darauf erwidert: "Vergangenes Jahr war ich ein 21-jähriger Ersatzfahrer und auch ich hatte einen langfristigen Vertrag. Aber nein, ich fühle mich nicht untergraben. Vielleicht sollte ich mich untergraben fühlen. Ich weiß es nicht. Eigentlich verstehe ich die Frage nicht."
Er wolle sich durch den Druck auch nicht beirren lassen, stellte Doohan zudem klar: "Schon als ich im Kart saß und später in der Formel 3 und in der Formel 2, da wusste ich: Ich würde alles dafür geben, eines Tages in der Formel 1 zu landen. Aber die Formel 1 ist ein Haifischbecken. Man steht dort immer unter Druck, ob von innen oder von außen."


