Linus Straßer hat die Fahne der deutschen Herren-Auswahl bei der zurückliegenden Weltmeisterschaft in Saalbach hochgehalten. Am letzten Wettkampftag bewahrte er den Deutschen Skiverband (DSV) vor einer medaillenlosen WM. Druck deswegen habe er sich im Vorfeld nicht gemacht.
"Den Schuh, ein Debakel abwenden zu müssen, habe ich mir von Beginn an nicht angezogen. Ich war für mich da", stellte WM-Bronzemedailengewinner Linus Straßer in der Sendung "Sport und Talk" bei "Servus TV" klar: "Die Zeit und Energie, die ich reinstecke, stecke ich für mich rein. Der Verband legt das Fundament, aber das ist meine Medaille."
Die alpinen Herren hatten bis zum Schlusstag der WM in Saalbach-Hinterglemm enttäuschende Ergebnisse eingefahren. Doch der 33-Jährige bewahrte den DSV im Slalom vor einer ersten Nullnummer seit der Weltmeisterschaft von 2007.
Straßer hatte vom Ausscheiden des nach dem ersten Lauf führenden Clement Noel profitiert. Am Ende kam er hinter dem neuen Weltmeister Loic Meillard aus der Schweiz und Atle Lie McGrath aus Norwegen aufs Podest.
Ski-Star Straßer: Setup-Änderung "ging nach hinten los"
Der Münchner betonte: "Es ist kein Wunschkonzert, es ist ein extremer Bewerb für den Athleten. Es zählt ein Tag und zwei Läufe. Es gibt drei Sieger und der Rest ist Verlierer. Mir ist bewusst, dass es bei mir Spitz auf Knopf war. So knapp war bei mir ein vierter Platz neben der Medaille. Demnach ist die Leistung von Felli (Manuel Feller, Anm. d. Red.) auch hoch einzuschätzen." Der Österreicher lag nur 27 Hundertstel hinter Straßer.
Für den Slalomspezialisten war der dritte Rang in Österreich die erste Podestplatzierung in diesem Winter. Im Januar war er zweimal nur knapp am Podium vorbeigefahren, als er Vierter in Schladming und Fünfter in Kitzbühel wurde.
Straßer erklärte, dass er im Vergleich zur Vorsaison "ein paar Schrauben" hatte drehen wollen, "um noch konstanter und besser zu werden" - was aber nicht zum Erfolg führte: "Wir haben beim Setup angesetzt, das ging nach hinten los und sind dann wieder zurück zur Basis. Das Selbstvertrauen hat dann ein bisschen gebraucht. Das Selbstverständnis, welches es braucht, habe ich dann Anfang Januar wieder zurückbekommen. Da habe ich dann schon gewusst, dass ich mich wieder gut fühle."