Norwegens Frauen bleiben bei der Biathlon-WM in Lenzerheide weiter hinter den Erwartungen zurück. Nach der Verfolgung am Sonntag legt Ikone Ole Einar Björndalen den Finger in die Wunde.
Insbesondere die Leistung die viermaligen Weltmeisterin Ingrid Landmark Tandrevold, die bei Franziska Preuß' Gold-Show als beste Norwegerin nur auf Rang 18 landete und im letzten Schießen gleich dreimal daneben zielte, stieß Björndalen sauer auf.
"Es ist ein Zusammenbruch. Drei Fahrkarten unter so guten Bedingungen zu schießen, das sollte nicht passieren", kritisierte der "TV2"-Experte. Das Schießen in der Schweiz am Sonntag sei "wie in Innenräumen" möglich gewesen, so Björndalen.
Auch sein "NRK"-Expertenkollege Ola Lunde ging mit Tandrevold durchaus hart ins Gericht. "Wir sind mit (Marte Olsbu) Röiseland und (Tiril) Eckhoff verwöhnt worden, die viele Jahre lang mit Spitzenplätzen geglänzt haben. Wir haben vielleicht gedacht, dass Tandrevold dieses Erbe recht schnell antreten würde, aber sie hat es nicht ganz geschafft."
Der Ex-Biathlet zeigte sich mit der norwegischen Schießleistung insgesamt unzufrieden: "Sie sind nicht gut genug, wenn man sich das Niveau ansieht, das (Franziska) Preuß liefert. Es geht sowohl um die Schusstechnik als auch um das Mentale - dort gut genug zu sein."
Biathlon-WM 2025: Weiter keine Medaille für Norwegens Frauen
Weiter warten die norwegischen Frauen auf eine Medaille bei der Biathlon-WM 2025. "Sie sind weit hinter dem zurück, was man erwarten sollte. Sie sind weit, weit von dem entfernt, wo sie sein sollten", konstatierte Lunde.
Tandrevold gab zu, sie sei am Ende des Rennens "unglaublich müde" gewesen. "Es ist ein großer Anstieg. Ich habe wirklich versucht, von Anfang an offensiv zu sein. Das habe ich am Ende zu spüren bekommen. Ich war wirklich müde beim letzten Schießen."
Auch Tandrevolds Teamkolleginnen leisteten sich zahlreiche Fehlschüsse im Verlauf des Rennen. 22 von 80 Versuchen trafen nicht das Ziel. "Das ist nicht unser Standard oder nicht das, was wir wollen", sagte Norwegens Schießtrainer Patrick Oberegger.


