Die Krise der deutschen Skispringer setzt sich bei den Weltcups im fernen Osten nahtlos fort. Immerhin Andreas Wellinger wähnt sich mit Blick auf die Nordische Ski-WM in Trondheim Ende des Monats auf dem richtigen Weg.
Die Reise nach Sapporo endete für die DSV-Alder mit der nächsten Enttäuschung. Nur drei Deutsche schafften es auf der Olympiaschanze von 1972 in den zweiten Durchgang der besten 30 Springer: Andreas Wellinger (Platz 9), Stephan Leyhe (24.) und Felix Hoffmann (26.).
Pius Paschke - zu Saisonbeginn noch Seriensieger - stürzte in Japan regelrecht ab, verpasste nach einem Hüpfer auf 117,5 Meter das Finale.
Angesichts des Ergebnisses fällt es schwer vor der WM in Norwegen etwas Positives zu finden, die Lage positiv zu sehen. Immerhin Wellinger schaffte es am Sonntag in die Top 10 - ein kleiner Lichtblick im deutschen Skisprung-Dunkel.
"Im zweiten Durchgang war ich mit den Bedingungen nicht ganz glücklich", resümierte der 29-Jährige. Nach einem starken ersten Satz auf 129 Meter hatte Wellinger als Vierter sogar am Stockerl geschnuppert. Im Finaldurchgang gelangen ihm dann nur noch 121,5 Meter - Rückfall auf Rang neun, elf Meter Rückstand auf das Podest.
DSV-Adler wollen bei WM "ausgeruht" zurückschlagen
"Heute lief es deutlich besser. Ich bin mehr ins Fliegen gekommen und endlich mal wieder konstant unter den ersten Zehn gewesen und somit auf dem richtigen Weg", äußerte sich Wellinger (im ersten Wettkampf nur 24.) dennoch zufrieden.
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In der nun anstehenden wettkampffreien Woche gelte es nun die Akkus wieder voll aufzuladen, sagte Wellinger. "Da werden wir ein bisschen trainieren gehen, uns auf die WM vorbereiten, um dort voll ausgeruht und motiviert an den Start zu gehen."
Die deutschen Skispringer stecken seit Jahresbeginn in einer Ergebnis- und Leistungskrise. Mittlerweile haben sie 15. Mal in Folge das Siegertreppchen nicht mehr betreten - eine längere Flaute innerhalb einer Saison hatte es zuletzt im Winter 2007/08 gegeben.