Suche Heute Live
Biathlon
Artikel teilen

Biathlon

Norweger nun alleiniger Rekordweltmeister

DSV-Debakel bei Bö-Show und Wright-Sensation

Johannes Thingnes Bö ist alleiniger Rekordweltmeister
Johannes Thingnes Bö ist alleiniger Rekordweltmeister
Foto: © IMAGO/PETTER ARVIDSON
15. Februar 2025, 16:05

Die deutschen Männer haben im WM-Sprint ein Debakel erlebt. Dafür gelingt dem "Bö-minator" Historisches.

Als Johannes Thingnes Bö seine historische Bestmarke mit einem strahlenden Lächeln feierte, standen die deutschen Biathleten fassungslos daneben. Beim 21. (!) WM-Triumph des "Bö-minators" erlebten die deutschen Männer im Sprint von Lenzerheide ein Debakel. Die erhofften Medaillen? Meilenweit entfernt.

"Das ist einfach nicht gut genug. Ich will nicht draufhauen, das will ich intern besprechen. Es bringt jetzt nichts, rumzujammern. Wir müssen das analysieren, um uns für den Rest der WM in eine anständige Form zu bringen", sagte DSV-Sportdirektor Felix Bitterling restlos bedient.

Philipp Horn brachte es mit Tränen in den Augen auf den Punkt. "Du stehst nach dem Liegendschießen auf und weißt, die WM ist gelaufen. Es ist einfach scheiße. Das hasse ich an Biathlon. Es gibt so viel mehr Enttäuschungen als Höhen."

Dass Justus Strelow in der Strafrunde nach einem Einfädler sogar stürzte, passte ins dunkle Bild, das das deutsche Quartett bei strahlendem Sonnenschein in den Schweizer Bergen abgab. "Das war ein dummer Fehler. Dieser Sturz ärgert mich sehr", sagte Strelow kopfschüttelnd. Auch Phillip Nawrath stellte nach einem gebrauchten Tag ernüchtert fest: "Bei einer WM geht es um die Medaillen. Das war zu weit weg."

In der Tat. Der 32-Jährige war auf einem indiskutablen 18. Rang noch der beste Biathlet des Deutschen Skiverbandes (DSV). Erneut waren auch die Schießleistungen nicht gut genug, um nach vorne zu kommen.

Bö zeigt seine Extraklasse

Dagegen zeigte ein überragender Bö einmal mehr seine Extraklasse. Nach fehlerloser Schießleistung triumphierte der 31-Jährige vor dem überraschend starken Amerikaner Campbell Wright (0/+27,7 Sekunden), der in seiner Karriere noch nie auf dem Podest gestanden hatte. Dritter wurde der Franzose Quentin Fillon Maillet (1/+37,0).

Bö überholte mit seinem 21. WM-Gold bei seinen letzten Titelkämpfen die Bestmarke seines legendären norwegischen Landsmanns Ole Einar Björndalen. "Bei meiner letzten WM Geschichte zu schreiben, ist unglaublich. Ich könnte nicht glücklicher sein", betonte er.

Nawrath lag mit einem Schießfehler 1:26,0 Minuten hinter Bö. Strelow (1/+1:53,4), Danilo Riethmüller (3/+2:10,3) und Horn (4/2:17,2) kamen auf den Rängen 30, 40 und 44 weit abgeschlagen ins Ziel. Auch für den Verfolger am Sonntag (15.05 Uhr/ZDF und Eurosport) über 12,5 km sind die Aussichten auf die erhoffte Medaille nicht gut.

Dabei war das deutsche Team vielversprechend mit zwei Medaillen in die WM gestartet. Franziska Preuß gewann Silber im Sprint, zudem gab es Bronze im Mixed-Wettbewerb.

Am Sonntag geht es zunächst mit der Verfolgung der Frauen über 10 km weiter. Sie gehe es "wieder voll fokussiert an", kündigte Preuß an. 9,8 Sekunden Rückstand auf Sprint-Weltmeisterin Justine Braisaz-Bouchet beträgt der Rückstand. Doch am Samstag ließ Preuß es erst einmal ruhig angehen: Anstatt am offiziellen Training teilzunehmen, drehte sie mit ihren Eltern eine lockere Langlauf-Runde.

WM 2025 Lenzerheide (SUI)

1NorwegenJohannes Thingnes Bø21:56.80m
2USACampbell Wright+27.70s
3FrankreichQuentin Fillon Maillet+37.00s
4NorwegenVebjørn Sørum+45.20s
5ItalienTommaso Giacomel+48.10s

Newsticker

Alle News anzeigen