Nach den Hass-Kommentaren gegen die Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold bei der Biathlon-WM hat sich der frühere Skijäger Arnd Peiffer besorgt gezeigt.
"Das ist etwas, was mich betroffen macht. Und das Schlimme ist, dass heute alle sagen, das ist normal, das gehört dazu, wenn du in der Öffentlichkeit stehst. So normal, wie wenn es ab und zu mal regnet oder man Rückenschmerzen hat über 30. Das finde ich schlimm", sagte der fünfmalige Weltmeister im Podcast "Das Biathlon Doppelzimmer", den er gemeinsam mit seinem früheren DSV-Teamkollegen Erik Lesser betreibt.
Der Trend in den Sozialen Netzwerken ist nach Ansicht von Arnd Peiffer stark negativ. "Inhaltskontrolle und Faktencheck wird ja nicht besser, sondern schlechter im Namen der Meinungsfreiheit. Aber das hat ja nichts mit Meinungsfreiheit zu tun, jemanden durchzubeleidigen. Ich könnte mich schon wieder aufregen."
"Ingrid tat mir wirklich leid, sie hat diese Saison schon genug mitgemacht", sagte der ehemalige Biathlon-Star mit Blick auf Tandrevold, es sei "traurig", was der 28-Jährigen widerfahren sei. "Und es nimmt leider immer mehr zu."
Peiffer ergänzte: "Der Sport lebt ja auch davon, dass mal etwas nicht klappt. Und natürlich ist es blöd, wenn man diejenige oder derjenige ist, dem das passiert. Aber dass man jemanden dann so runtermacht und persönlich beleidigt - ich will mich nicht damit zufriedengeben, dass man sagt: Das ist halt einfach so."
Biathlon-WM 2025: Hass-Nachrichten sorgen für Entsetzen in Norwegen
Tandrevold hatte bei der Mixed-Staffel zum Auftakt der Biathlon-WM eine schwache Leistung gezeigt und im Anschluss eine Hass-Nachricht öffentlich gemacht, die ihr über Instagram gesendet worden war. Unter anderem hieß es darin, sie solle für ihre Performance ihr "ganzes Leben lang leiden".
Besonders im norwegischen Lager sorgte die Attacke auf die Athletin für Entsetzen. "Es ist traurig zu sehen, dass es Menschen gibt, die nichts anderes zu tun haben, als zu kommentieren und solch idiotische Dinge von sich zu geben", sagte Teammanager Per-Arne Botnan bei "NRK". "Wir sind daran gewöhnt, dass es einige Online-Trolle gibt, die hin und wieder Dinge auf alle möglichen Arten kommentieren, aber dies ist eines der schlimmsten Dinge, die ich gesehen habe."