Aktuell stehen Zweitligist Paderborn und Trainer Lukas Kwasniok (43) auf Platz 6 (34 Punkte) - vier Zähler Rückstand auf Lautern und den Relegationsplatz. Heute (18:30 Uhr) geht's gegen Preußen Münster. Die große Frage: Was passiert, wenn die Westfalen ihre gute Ausgangslage erneut verspielen?
Klar ist: Zwar hat Kwasniok noch einen Vertrag bis 2026, doch der Coach hat hohe Ambitionen, will mit seinem Team eigentlich um den Aufstieg mitspielen. Fraglich allerdings, ob der Kader für dieses Ziel reicht. Kurz vor Weihnachten ging Kwasniok sowohl auf Spieler als auch Vereinsführung los. Erklärte, dass sein Team ein "Qualitätsproblem" habe. Zum Jahresauftakt brachte er Autogrammkarten seiner verletzten Spieler mit und hielt zu jedem Profi einen kleinen Vortrag. Rumms!
Hinzukommt: im Winter war sich Kwasniok eigentlich schon mit dem Hamburger SV einig, doch die Westfalen verwehrten ihrem Coach die Freigabe. Kurz danach gab's die verbale Abrechnung.
Möglich, dass im Sommer nun doch die Trennung naht. Wie RTL und sport.de erfahren haben, soll der Klub im Hintergrund Gespräche mit möglichen Nachfolgern führen. So sollen bereits erste Kontaktaufnahmen mit Trainerkandidaten stattgefunden haben. Dabei soll auch der momentan vereinslose Matthias Kohler (33) das Interesse geweckt haben.
Der junge Coach gilt als großes Trainertalent, stand zuletzt beim FC Volendam in der Eredivisie an der Seitenlinie - jetzt Zweitligist. Zuvor arbeitete er als Nachwuchstrainer beim FC Basel. In der Branche gilt Kohler als strategisch versierter Trainer, der sowohl junge Talente weiterentwickeln als auch mit Leistungsträgern gut auskommt. Das Durchschnittsalter des aktuellen Kaders liegt bei 23,5 Jahren. Im Winter 2024 war Kohler, der auch Sportlicher Leiter der Ajax Akademie war, bereits beim 1. FC Köln im Gespräch.
SC Paderborn verweist auf bestehenden Vertrag
Auf RTL-Anfrage erklärt Paderborn, dass Kwasniok noch einen Vertrag bis 2026 habe. Stimmt! Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Klubverantwortliche, die vom Fachmann Kwasniok geradezu begeistert sind, seine Auftritte mitunter für ein vereinspolitisches Sicherheitsrisiko halten.
Rückblick: 2021 kam Kwasniok von Drittligist Saarbrücken zum SCP. Zuvor lehnte Kwasniok beim Bundesliga-Gründungsmitglied ein Angebot zur Vertragsverlängerung ab. Denn während sich die Saarbrücker weiter stabilisieren wollten, hatte der Coach mit dem Klub höhere Ziele, wollte aufsteigen. Am Ende entschied er sich für seinen persönlichen Aufstieg. Aus seinem Umfeld ist zu hören, dass der im Falle eines Nicht-Aufstiegs vor allem dann bleiben wolle, wenn sich die Kaderqualität im Sommer erheblich verstärkt und er mit seiner Mannschaft auf jeden Fall um den Aufstieg spielen kann.
Übrigens: Sollten sich die Wege von Christian Ilzer (47) und Hoffenheim aufgrund der sportlichen Talfahrt trennen, könnten wohl auch die Kraichgauer eine Option für Kohler sein.
tli