Mit mehr als einer Minute Vorsprung sicherte sich die französische Mixed-Staffel um Julia Simon, Lou Jeanmonnot, Eric Perrot und Emilien Jacquelin zum Auftakt der Biathlon-Weltmeisterschaft in Lenzerheide am Donnerstag überlegen die erste Gold-Medaille. Der Titel stand allerdings schon nach wenigen Metern auf der Kippe, als Simon in einen üblen Sturz verwickelt war. Nun kam ans Licht, wie sehr die 28-Jährige tatsächlich bangte.
Nur ein Nachlader und trotz eines Sturzes zu Beginn des Rennens die drittschnellste Streckenzeit aller Startläuferinnen: Julia Simon legte am Donnerstag den Grundstein für den klaren Erfolg der französischen Mixed-Staffel bei der Biathlon-WM. Eine Leistung, die umso höher einzuschätzen ist, wenn man weiß, wie sehr Simon der frühe Zusammenstoß mit der Schwedin Anna Magnusson mitgenommen hat.
"Ehrlich gesagt, hatte ich in dem Moment einen totalen Blackout", zitiert "L'Équipe" Simon kurz nach dem Zieleinlauf. "Ich komme neben dem schwedischen Mädchen [Magnusson, Anm.d.Red.] an und gerate ich in eine Schneewehe, die meine Skier ummäht und mich auf sie fallen lässt. Leider reiße ich sie bei meinem Sturz auch noch mit, mir brechen beide Stöcke, ich bekomme einen heftigen Schlag auf den Kopf und weiß nicht mehr, wo ich wohne. Als ich wieder loslaufe, rufe ich: 'Oh, ich habe keine Stöcke mehr, kann mir bitte jemand helfen?' In dem Moment fühlte ich mich sehr einsam", führte Simon den emotionalen Moment weiter aus.
Biathlon-Star unter Beobachtung
Anschließend habe sie bis zum Schießen um den Zustand ihres Gewehres gezittert. Zum Glück sei sie nach vorne gefallen und nicht auf dem Rücken gelandet, "das war ein Reflex", führte die Französin weiter aus. Trotz einiger Schmerzen habe sie dann allerdings noch irgendwie eine starke Staffel absolviert.
Beim Siegerinterview hielt sich Simon übrigens noch immer zurück und verwies auf starke Kopfschmerzen. "L'Équipe" zufolge wurde Simons Zustand vom Verband noch am Mittwochabend genau beobachtet.
