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Trainer wird lange suspendiert

WTA erhebt schwere Vorwürfe gegen Rybakina-Ex

Der Coach von Elena Rybakina wurde offenbar lange gesperrt
Der Coach von Elena Rybakina wurde offenbar lange gesperrt
Foto: © IMAGO/Artur Widak
12. Februar 2025, 13:41
sport.de
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Die Women's Tennis Association (WTA) hat schwere Vorwürfe gegen den derzeit suspendierten Ex-Trainer von Weltklasse-Spielerin Elena Rybakina erhoben. Dem Coach werden unter anderem Belästigung und das Herbeiführen von Verletzungen der aktuellen Nummer sieben der Weltrangliste zur Last gelegt.

Wie die WTA in einer offiziellen Mitteilung erklärte, bleibt Stefano Vukov, Coach der kasachischen Profi-Spielerin Elena Rybakina, bis auf Weiteres gesperrt. Angaben zur Dauer der Sperre machte der Verband zwar nicht, "The Athletic" zufolge wird der Trainer allerdings für zwölf Monate aus dem Verkehr gezogen. 

Die lange Sperre ist das Resultat einer ausgiebigen Untersuchung durch externe Ermittler, die gravierendes Fehlverhalten von Vukov aufgedeckt haben.

Ivanisevic erklärt Abschied nach Vukov-Ankunft

Zur Erinnerung: Bereits kurz vor den US Open 2024 gab Rybakina nach fünf Jahren die Trennung von Vukov bekannt. Zuvor wurde der Trainer immer wieder für seinen Umgang mit der Kasachin kritisiert. Viele warfen ihm schon dort gravierendes Fehlverhalten vor. Dies führte letztlich auch zum Beginn der Untersuchung durch die WTA. 

Anfang 2025 holte Rybakina den Trainer plötzlich zurück in ihr Team. Goran Ivanisevic, der zu diesem Zeitpunkt hauptverantwortliche Coach, nahm wenig später seinen Hut. Laut "The Athletic", weil die Situation im Team durch Vukov untragbar war. 

Obwohl die Ermittlungen gegen Vukov zum Zeitpunkt der Australian Open 2025 liefen und er vorläufig gesperrt war, plante Rybakina, den Trainer mit Eintrittskarten zu versorgen, um ihre Matches live im Stadion sehen zu können. Ob dieser Plan umgesetzt wurde, ist nicht bekannt. Während des Turniers gab die Kasachin jedoch wiederholt zu Protokoll, dass sie mit der Sperre nicht einverstanden sei. 

Tennis-Trainer soll Verletzungen herbeigeführt haben

Die WTA hatte wiederum keine andere Wahl, denn die Verfehlungen des Trainers wiegen schwer, wie nun herauskommt. Offiziell ist zwar nicht bekannt, was die Ermittler im Laufe der letzten Monate alles herausfanden. "The Athletic" schreibt allerdings von äußerst schwerwiegenden Vergehen.

So soll Vukov Rybakina unter anderem bei den US Open 2024 und in den Wochen danach belästigt und sich geweigert haben, die 25-Jährige in Ruhe zu lassen. Damit hat er das von der WTA auferlegte Kontaktverbot ignoriert. 

Dazu soll Vukov seinen früheren Schützling wiederholt als "dumm" bezeichnet und ihr bei einer Gelegenheit gesagt haben, wenn er nicht da wäre, "würde sie immer noch in Russland Kartoffeln ernten".

Zudem soll der Trainer die Spielerin körperlich und mental derart beansprucht haben, dass sie sich wiederholt verletzte bzw. krank wurde und Turniere absagen musste. Dazu passt, dass die Kasachin 2024 in der Tat zahlreiche Turniere entweder abbrechen musste oder gar nicht erst anreiste. 

Tennis-Star pflegte eine "toxische Beziehung"

Zu allem Überfluss kam die WTA-Untersuchung zu dem Schluss, dass Rybakina und Vukov eine romantische Beziehung führten. So sollen beide in Melbourne im gleichen Hotelzimmer übernachtet haben. Dies ändert laut WTA-Statement aber nichts daran, dass der Trainer den Verhaltenskodex gebrochen habe.

"Für mich steht fest, dass es sich um eine toxische Beziehung handelt", schrieb WTA-Chef Portia Archer in einem Brief an Vukov, dessen Inhalt eigentlich nie an die Öffentlichkeit kommen sollte. 

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