Sieht man vom Weltcup in Oberhof ab, blickt Franziska Preuß auf eine absolute Ausnahmesaison: Zwei Einzel-Rennen konnte die Deutsche gewinnen, auf dem Podest war die 30-Jährige beinahe immer vertreten. Zum Lohn führt Preuß den Gesamtweltcup derzeit an - und startet als eine der Topfavoritinnen bei der Biathlon-WM. Der Auftakt schürt schon einmal die Hoffnung auf eine starke Weltmeisterschaft.
Am Mittwoch nahm die Biathlon-Weltmeisterschaft 2025 in Lenzerheide mit der Mixed-Staffel ihren Lauf. Franziska Preuß feierte an der Seite von Selina Grotian, Philipp Nawrath und Justus Strelow mit dem Gewinn der Bronze-Medaille einen Start nach Maß in die Titelkämpfe. Anschließend zeigte sich die DSV-Leitwölfin erleichtert.
"Nach dem Rennen habe ich wirklich gespürt, wie der Druck von mir abgefallen ist", gab Preuß zu. Für eine Medaille in den Einzelrennen dürfe ihr am Schießstand zwar kein Fehler unterlaufen, die Hoffnung auf "ein paar mehr gute Tage" sei aber geweckt, so Preuß, die das Abschneiden im Mixed "sehr hoch" einordnet.
Auch DSV-Sportdirektor Felix Bitterling sieht im Traumstart einen möglichen Brustlöser: "Alles, was jetzt noch kommt, ist mit Sicherheit leichter, als die erste Medaille zu gewinnen", mutmaßte Bitterling nach dem besten Start seit der WM 2019. "Alle Wettkämpfe, die jetzt noch kommen, gehen wir sicher mit einem anderen Mindset an." Schlussläufer Strelow ergänzte: "Jetzt werden wir hoffentlich noch ein paar Medaillen einsammeln."
Biathlon-Boss verweist auf Selbstvertrauen, Preuß liefert
Vor Beginn der Wettkämpfe hatte Bitterling noch die Euphoriebremse bemüht und vor allem vor zu großen Erwartungen an Preuß gewarnt: "Sie ist keine Maschine. Es ist kein Selbstläufer, dass sie in den nächsten Tagen wieder oben steht", erklärte der Sportdirektor in einer Medienrunde in der Roland Arena: "Da kann auch eine Franzi Preuß mal einen Fehler zu viel schießen oder einen nicht so guten Tag in der Loipe haben."
Allerdings könne er "überhaupt nichts erkennen, was negativ sein sollte. Sie ist unglaublich entspannt, ist sich ihrer Sache sehr sicher und weiß, dass sie alles getan hat, was man machen kann, um hier gut dazustehen. Das gibt ihr Selbstvertrauen", führte Bitterling weiter aus.
Worte, die sich schon bestätigt haben. Denn mit Selbstvertrauen absolvierte Preuß auch die Staffel und hatte damit großen Anteil am Gewinn der Bronze-Medaille.

