Wie stehen die deutschen Medaillenchancen bei der Biathlon-WM 2025 in Lenzerheide? "Eurosport"-Experte Michael Rösch blickt im exklusiven Interview mit RTL/ntv und sport.de auf das große Saison-Highlight voraus.
Franziska Preuß startet als Gesamtweltcupführende in die Biathlon-WM 2025. Sollte die 30-Jährige in Lenzerheide eine Medaille holen, wäre es für ihn "keine Überraschung", schilderte Michael Rösch im exklusiven Interview mit RTL/ntv und sport.de.
Preuß habe in diesem Winter schließlich bislang eine "wahnsinnige Konstanz" gezeigt, argumentierte der "Eurosport"-Experte.
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Rösch traut zudem Selina Grotian und Julia Tannheimer in der Schweiz eine positive Überraschung zu. Der Staffel-Olympiasieger von 2006 begründete seine Einschätzung mit der Laufstärke der beiden deutschen Skijägerinnen. In der Höhe von Lenzerheide benötige es eben jene. "Von daher sind das zwei Namen, die glaube ich nicht jeder auf dem Zettel hat, aber die sollte man sich einmal merken", erläuterte Rösch.
Trendwende bei deutschen Biathlon-Männern?
Die deutschen Männer gehen derweil mit Außenseiterchancen in die Biathlon-WM. Die Saison verlief bislang enttäuschend. Läuferisch seien Philipp Nawrath, Justus Strelow und Co. "gut drauf". Die Schießquote sei in den letzten Monaten hingegen "nicht so prall" gewesen, monierte Rösch.
Gelingt pünktlich zum Saison-Highlight die Trendwende?
"Wir hatten vom letzten Weltcup bis hin zur Weltmeisterschaft zwei Wochen Zeit, man konnte sich wieder neu adaptieren. Es war viel Zeit, vor allem auch für den Kopf, sodass man sich vielleicht auch mal sagt: 'Ich stelle die Waffe jetzt für eine Woche in die Ecke und fange dann langsam wieder an'", sieht Rösch in der zurückliegenden Pause eine Chance für die deutschen Männer.
"Man geht letztendlich mit einem anderen Feeling in die WM. Man hat jetzt gar nicht die großen Ambitionen, das kann manchmal auch helfen", führte der 41-Jährige aus.
"Achterbahnfahrt" für Biathlon-Gigant Bø
Bei den Männern sind die Augen ebenfalls auf den langjährigen Biathlon-Dominator Johannes Thingnes Bø gerichtet. Der 31-Jährige macht nach diesem Winter Schluss. Der Norweger ist zusammen mit seinem Landsmann Ole Einar Bjørndalen mit jeweils 20 Goldmedaillen Rekordweltmeister. Mit einem weiteren Triumph würde Bø Geschichte schreiben.
Der Superstar habe in der laufenden Saison "eine schöne Achterbahnfahrt" hinter sich, analysierte Rösch. Er erinnerte daran, dass Bø abgesehen von der Verfolgung (zusammen mit Sturla Holm Laegreid, Anm. d. Red.) bislang in keiner Disziplinenwertung an der Spitze liegt.
Rösch tippt dennoch auf fünf weitere WM-Medaillen für Bø - darunter drei goldene. Die Höhe in Lenzerheide liege dem Skandinavier.


