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Vor dem Start der Nordischen Ski-WM in Trondheim (26. Februar bis 9. März) gibt es Konflikt-Potenzial im Lager von Norwegens Nordischen Kombinierern. Espen Bjørnstad lässt nach seiner Nicht-Nominierung für die Heim-Wettkämpfe ordentlich Dampf ab.
"Ich bin wütend, enttäuscht und traurig. Es ist fast so, als ob meine Freundin mit mir Schluss gemacht hätte, ohne eine gute Erklärung zu geben. Mein ganzer Körper tut weh, ganz einfach. Ich fühle eine Leere", erklärte der 31-Jährige gegenüber "NRK".
Anstelle des zweimaligen Olympiasiegesr wird Einar Lurås Oftebro sein WM-Debüt geben. Besonders bitter für Espen Bjørnstadt: Er wohnt lediglich wenige Kilometer entfernt von der WM-Sportstätte in Trondheim.
Vor allem das Vorgehen der norwegischen Verantwortlichen sorgt bei Bjørnstadt für schlechte Stimmung: "Der Auswahlprozess war einfach nicht gut genug. Ich hätte mir gewünscht, dass die Verantwortlichen uns Athleten mehr Sicherheit gegeben hätten. Leider haben sie es mit dem gesamten Prozess ein wenig vermasselt."
"Ich finde, das hätte ähnlich wie bei der Olympia-Nominierung geregelt werden sollen. Dort gibt es klare Vorgaben, etwa zwei Platzierungen in den Top 12 oder eine in den Top 6, um sich zu qualifizieren", so Bjørnstad, der in der laufenden Saison tatsächlich bessere Einzel-Ergebnisse erzielte als Oftebro.
Norwegische Kombination: Kein böses Blut im Team Norwegen
Zwischen den beiden Sportlern herrscht indes trotzdem kein Streit. Das stellte Oftebro klar: "Espen und ich sind gute Freunde und haben nach der Nominierung darüber gesprochen. Seine Kritik richtet sich wohl eher an den Verband als an mich."
Ivar Stuan, Sportchef der nordischen Kombinierer, reagierte auf Bjørnstads Kritik und erklärte die getroffene Entscheidung pro Oftebro: "Wir versuchen, Fehler zu vermeiden. Wir bemühen uns um einen klaren Auswahlprozess. Die Nominierungskriterien haben wir bereits im September mit den Trainern und allen Beteiligten festgelegt und uns konsequent daran gehalten. Espen liefert immer wieder gute Ergebnisse, hat aber auch schwächere Phasen."
Eine Hintertür gibt es für Bjørnstad noch: Weil er als Ersatzmann nominiert wurde, könnte er bei einem Ausfall eines Teamkollegen doch noch seiner Heim-WM teilnehmen.
