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Preuß und Co. im großen Check

Das sind die Favoritinnen bei der Biathlon-WM

Franzi Preuß ist bei der Biathlon-WM 2025 eine der ganz großen Favoritinnen
Franzi Preuß ist bei der Biathlon-WM 2025 eine der ganz großen Favoritinnen
Foto: © IMAGO/GEPA pictures/ Thomas Bachun
11. Februar 2025, 23:25

Bei der Biathlon-WM 2025 in Lenzerheide zeichnet sich bei den Frauen ein enger Kampf um die Medaillen ab. Mehr als ein halbes Dutzend Skijägerinnen kommt für einen WM-Titel infrage. Wer hat die beste Chancen? Was reißt Deutschlands größte Hoffnungsträgerin Franziska Preuß? sport.de macht den Favoritinnen-Check.

13 Einzel-Rennen haben in der bisherigen Weltcupsaison der Frauen stattgefunden, sieben verschiedene Siegerinnen standen dabei ganz oben auf dem Podest. Nur drei Läuferinnen gewannen mehr als ein Rennen. Sie gehen bei der Biathlon-WM in Lenzerheide auch als große Favoritinnen in den Kampf um Gold, Silber und Bronze. 

Hinter dem Trio gibt es allerdings auch eine ganze Reihe von Läuferinnen, denen alles zugetraut werden muss. Neben dieser Gruppe befinden sich einige "Dark Horses" im Feld, die an einem guten Tag ganz weit nach vorne laufen können. 

  • Die drei Top-Favoritinnen der Biathlon-WM 2025:

Auf dem Papier als Nummer eins in die WM geht die Französin Lou Jeanmonnot. Die 26-Jährige liegt im Gesamtweltcup hinter Franziska Preuß zwar "nur" auf Platz zwei, allerdings gewann Jeanmonnot vier der letzten fünf Rennen und präsentierte sich pünktlich zur WM in absoluter Gala-Form. Erwischt sie einen guten Tag, ist sie nicht zu schlagen.

Seriensiegerin Jeanmonnot
Seriensiegerin Jeanmonnot

Die Französin ist in diesem Winter die einzige Dauer-Starterin im Weltcup, die sowohl im Lauf- als auch im Schießranking unter den Top 4 liegt. Fraglich ist bei ihr lediglich, wie sie mit dem Druck zurechtkommt. Bei einem Großereignis stand die zweimalige Staffel-Weltmeisterin von Nove Mesto schließlich noch nie so sehr unter Beobachtung.

Direkt in Jeanmonnots Windschatten folgt Franzi Preuß. Die 30-Jährige ist in dieser Saison die mit großem Abstand konstanteste Läuferin im Weltcup und durchgehend auf Weltklasse-Niveau unterwegs. Klammert man das missglückte Oberhof-Wochenende aus, stand die Deutsche in zehn von zwölf Rennen auf dem Podest. Ihre Medaillenchancen in Lenzerheide stehen demnach bei annähernd 100 Prozent.

Reicht es für Preuß auch zum großen Gold-Wurf? Möglich. Und auch bei ihr vor allem vom Kopf abhängig. Bei Großereignissen fehlte ihr in den letzten Jahren oft das letzte Quäntchen. Ihre bisher einzige Einzel-Medaille bei einer WM gewann die 30-Jährige 2015 in Kontiolahti. Seitdem lieferte sie bei Weltmeisterschaften viele gute Rennen ab, aber nie das perfekte. Die Zeit dafür scheint nun reif zu sein - auch, weil sie endlich einmal ohne lange Zwangspause durch die Saison gekommen ist.

Den Kreis der ganz großen Favoritinnen komplettiert die Schwedin Elvira Öberg. Sie ist in der Loipe eine Macht und jederzeit in der Lage, eine Strafrunde auf der Strecke aufzuholen. Das Problem: Das wird wahrscheinlich auch nötig sein, denn mit einer Trefferquote von nur 84 Prozent gehört sie in dieser Saison nicht zu den besten Schützinnen.

Was erschwerend hinzukommt: Vor dem Weltcup erkältete sich Öberg und verlor zwei wichtige Trainingswochen. Zumindest in der ersten Woche der WM wird die 25-Jährige noch nicht bei 100 Prozent sein. Um Jeanmonnot oder auch Preuß zu schlagen, wird aber genau das nötig sein.  

  • Die gefährlichsten Konkurrentinnen bei der Biathlon-WM 2025

Ganz nah dran an den drei Top-Favoritinnen ist die Verfolgergruppe, die 2025 aus der bärenstarken französischen Mannschaft kommt. An vorderster Front zu nennen ist hier Julia Simon. Ja, die 28-Jährige bot in diesem Jahr nur selten ihr komplettes Gesamtpaket an. Aber das tat sie auch 2023/24 nur gelegentlich. Dann kam die WM in Nove Mesto, wo sie plötzlich vier Gold- und eine Bronzemedaille gewann. So viel ist ihr Lenzerheide nicht zuzutrauen, abschreiben sollte man sie aber nicht.

Braisaz-Bouchet trifft zu selten
Braisaz-Bouchet trifft zu selten

Das gilt auch für ihre Teamkollegin Justine Braisaz-Bouchet. Die Olympiasiegerin zählt zu den drei schnellsten Läuferinnen im Feld. Bei ihr ist lediglich die Frage, ob sie auch am Schießstand sauber durchkommt. Hier stand die 28-Jährige in diesem Winter oftmals komplett neben sich. Das Resultat: eine Trefferquote von nur 74 Prozent. Passt es bei ihr auf der Matte aber doch mal zusammen, wird sie ganz weit vorne landen. 

In Lenzerheide auf der Rechnung muss man zudem die beiden Französinnen Jeanne Richard und Oceane Michelon haben. Sie sind die Gesichter der neuen Generation und haben sich im Weltcup von ihrer besten Seite gezeigt. Gibt es bei ihnen eine Medaillen-Garantie? Nein. Aber nach 15 Top-10-Plätzen bei 26 Starts sollte es niemanden wundern, wenn eine der beiden 22-Jährigen in Lenzerheide auf dem Podest steht. 

  • Die "Dark Horses" der Biathlon-WM 2025

Alles kann, nichts muss: Das gilt in Lenzerheide für eine ganze Reihe von Läuferinnen. Auch für Selina Grotian (20), die, wenn alles zusammenpasst und die Konkurrenz etwas schwächelt, ganz vorne reinlaufen kann. Ihr siebter Platz im Gesamtweltcup ist kein Zufall, der Sieg im Massenstart von Annecy und Platz zwei im Sprint von Antholz Zeugnis ihres großen Talents. Internen Druck hat sie nicht, denn niemand im DSV-Team erwartet Heldentaten. Das kann ihr in die Karten spielen. 

Gelingt Grotian ein WM-Coup?
Gelingt Grotian ein WM-Coup?

Bei der WM auf der Rechnung haben sollte man auch Hanna Öberg (29). Warum? Weil die Schwedin bei Großereignissen eigentlich immer liefert - egal, wie schlecht die Saison bis dahin auch war. Norwegens Ausnahmetalent Maren Kirkeeide (21) und Finnlands Hoffnung Suvi Minkkinen (30) könnten ebenso für eine Überraschung sorgen. 

Das gilt auch für Lauf-Wunder Anamarija Lampič (29). Die Slowenin ist mitnichten eine offensichtliche Kandidatin für eine Medaille. Was passiert, wenn die ehemalige Langläuferin und mit Abstand Schnellste im Feld am Schießstand ausnahmsweise aber doch mal einen guten Tag erwischt, zeigte sich im Sprint von Annecy, als sie trotz zwei Strafrunden sensationell Dritte wurde. 

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