Auch beim Weltcup in Lake Placid (USA) flogen die deutschen Skispringer nur hinterher. Die Krise der DSV-Stars, die in Übersee ohne den formschwachen Pius Paschke antreten, erreichte am Samstag ein neues Ausmaß, das Karl Geiger, Andreas Wellinger und Co. große Rätsel aufgibt.
Beim Weltcup-Springen in Lake Placid, das der Norweger Johan Andre Forfang für sich entscheiden konnte, erzielten die deutschen Skispringer ihr schlechtestes Weltcup-Ergebnis auf einer Großschanze seit mehr als 14 Jahren. Mit Andreas Wellinger landete der beste DSV-Adler fernab der Top 10 nur auf Rang 16.
Zuletzt erzielte das DSV-Team abseits von Flugschanzen ein solch desolates Ergebnis im Dezember 2010 in Lillehammer, als Michael Neumayer 19. wurde.
"Gerade nervt es mich extrem. Im Skispringen ist vieles nicht greifbar. Etwas zu erklären, ist das eine. Das dann umzusetzen, etwas anderes. Ich muss mir wieder die Leichtigkeit erarbeiten", haderte der einstige Olympiasieger Wellinger mit seiner Leistung nach der nächsten Enttäuschung am "ARD"-Mikro.
Skispringen: "Dann fliegt es nicht und dann ist es scheiße"
Auch bei den weiteren Deutschen hinter Wellinger herrschte wieder einmal Frust pur. Philipp Raimund als 21., Karl Geiger als 24. und Stephan Leyhe als 26. blieben erneut meilenweit hinter ihren Fähigkeiten und Ansprüchen zurück. Felix Hoffmann verpasste als 31. sogar gänzlich den zweiten Durchgang.
"Ich habe irgendwie das Gefühl verloren. Dann fliegt es nicht und dann ist es scheiße", fand Raimund klare Wort. Auch Geiger legte den Finger in die Wund und betonte, dass das Abschneiden in Lake Placid "ein Schritt zurück" gewesen sei: "Das ist ziemlich bitter. Es ist gerade ein saumühsamer Prozess für das gesamte Team."
Zweieinhalb Wochen vor dem Beginn der WM in Trondheim (26. Februar bis 9. März) deutet nicht viel daraufhin, dass die ordentlich in die Saison gestarteten DSV-Adler um die Medaillen mitspringen können.