Skeleton-Olympiasieger Christopher Grotheer hat sich bei der EM zum Weltcupabschluss im norwegischen Lillehammer von der anvisierten WM-Form weit entfernt gezeigt.
Grotheer landete beim ersten Weltcupsieg des Chinesen Lin Qinwei nur auf Platz neun. Der EM-Titel ging an den Österreicher Samuel Maier, der Oberbärenburger Axel Jungk gewann überraschend Bronze. Weltcup-Dritter und damit EM-Zweiter wurde der Brite Marcus Wyatt, da der siegreiche Chinese aus der EM-Wertung fällt.
Angesichts seiner Leistung war Grotheer zunächst ratlos. "Ich bin total unzufrieden mit den Startzeiten. Ich kann es mir nicht so richtig erklären", sagte der 32-Jährige. Er habe "gefühlt in den letzten Wochen etwas den Flow verloren". Jungk hingegen freute sich "extrem" über seine Medaille. In den vergangenen Jahren sei die EM-Wertung für ihn "nur Beiwerk" gewesen, in diesem Jahr aber "sehr wichtig".
Bei der WM soll es besser laufen
Der Brite Matt Weston sicherte sich indes als Achter zum zweiten Mal nacheinander wie erwartet den Titel im Gesamtweltcup vor Wyatt und Grotheer (Oberhof). Felix Keisinger (Königssee) und Lukas Nydegger (Berchtesgaden) landeten in Lillehammer auf den Plätzen sechs und elf.
Aufgrund des großen Rückstands vor dem Weltcupabschluss sei bei Grotheer die Devise gewesen, "sich weiter in Form zu fahren Richtung WM", hatte Bundestrainer Christian Baude vor dem Rennen erklärt. Grotheer hatte nach vier Siegen zu Saisonbeginn beim Jahresabschluss in Sigulda aufgrund eines Muskelfaserrisses aussetzen müssen. Weston sicherte sich dagegen Platz eins, 225 Punkte für die Gesamtwertung - und einen fast uneinholbaren Vorsprung.
Die Weltmeisterschaften, die in drei Wochen in Lake Placid/USA (6. bis 9. März) steigen, sind der Höhepunkt der Skeleton-Saison. Grotheer geht dort im Einzel zum dritten Mal als Titelverteidiger an den Start.

