Alles für den Aufstieg? Beim Hamburger SV hat Merlin Polzin spätestens mit seiner Beförderungen zum Cheftrainer einiges umgekrempelt. Die HSV-Stars spüren die neuen Maßnahmen unter anderem im Training, wo nicht einmal mehr viel Zeit für wichtige Bedürfnisse bleibt.
Ende November stieg Merlin Polzin beim Hamburger SV vom Co- zum Interimstrainer auf. Vor Weihnachten wurde er schließlich als neuer Chefcoach bestätigt. Und dass Polzin es ernst meint beim und mit dem HSV, ist an vielen Ecken und Enden zu spüren. Die "Sport Bild" berichtet nun unter anderem davon, dass der Fußballlehrer die Netto-Trainingszeit deutlich erhöht hat.
Heißt: Anders als unter Vorgänger Steffen Baumgart sind die Einheiten noch stringenter aufgebaut, zudem wurde bei den Pausen gespart.
Demnach bleibt den HSV-Stars während des 90-minütigen Trainings mittlerweile nur noch eine einzige Trinkpause und diese ist durch Polzin zudem auf lediglich 60 Sekunden begrenzt worden.
Das Motto: Voller Fokus auf Bewegung. Die Netto-Trainingszeit soll damit nun bei über 70 Minuten liegen und damit länger sein als die Netto-Spielzeit während einer Liga-Partie (die bei etwas unter 60 Minuten liegt). Der Hauptgrund dafür, dass die HSV-Profis nun noch fitter sein sollen.
Polzin gibt HSV-Trainern Spezialaufgaben
Doch die bessere Nutzung des Trainings ist nicht die einzige Polzin-Maßnahme. Demnach müssen seine Assistenten nun weitere Aufgaben übernehmen. Torwart-Coach Sven Höh hat nun auch die Strafraumverteidigung mit im Blick, wie es weiter bei "Sport Bild" heißt. Co-Trainer Loic Fave kümmert sich speziell ums Umschaltspiel.
Zudem sitzt Videoanalyst Eduard Riesen während der Liga-Spiele auf der Tribüne, um die Partien aus der Vogelperspektive zu beobachten. Seine Eindrücke gibt er dann in der Halbzeit der Mannschaft in der Kabine weiter.
Im Spiel selbst soll Polzin seiner Offensive zwar große Freiheiten erlauben, Rotation zwischen den Positionen ist erlaubt und auch gewollt. In der Rückwärtsbewegung müssen allerdings alle mitsprinten, auch die Angreifer.
Der Hamburger SV möchte in diesem Jahr im siebten Anlauf in Folge endlich den ersehnten Aufstieg in die erste Liga schaffen. Derzeit stehen die Rothosen auf Platz in der Tabelle der 2. Bundesliga.