Suche Heute Live
Rodeln
Artikel teilen

Rodeln

Kufen-Guru macht jetzt Ösis flott

Hackl: Verhältnis zu Deutschen"normalisiert"

Der Hackl "Schorsch": Rodel-Legende und Kufenflüsterer
Der Hackl "Schorsch": Rodel-Legende und Kufenflüsterer
Foto: © IMAGO/Oryk HAIST
06. Februar 2025, 07:08
sport.de
sport.de

Viele Jahre gab es im Rodeln nur die Frage: Welche/r Deutsche gewinnt und gibt's einen Doppel- oder Dreifachsieg? Diese Zeiten haben sich geändert, seit Kufenflüsterer Georg Hackl als Nationaltrainer für Österreich arbeitet. In einem Interview nennt die Rodel-Legende Gründe für den rot-weiß-roten Aufschwung im Eiskanal.

Im Fußball sind Trainerwechsel gang und gäbe, im Rodeln nicht. Für den deutschen Bob- und Schlittenverband und seine Athletinnen und Athleten war es daher ein Schock, als Georg Hackl 2022 ins Nachbarland wechselte, um die österreichischen Rodler flott zu machen.

"Am Anfang war gerade bei denen, mit denen ich am engsten zusammengearbeitet habe, eine gewisse Enttäuschung schon sehr stark spürbar. Bei Felix Loch, Anna Berreiter und den Tobis (die Doppelsitzer Wendl und Arlt, Anm.d.Red.)", blickte Hackl im Interview mit der "Sport Bild" zurück.

Er habe die Wirkung des Wechsels "etwas unterschätzt", räumte der dreimalige Olympiasieger ein. "Es hat danach etwas gedauert, aber inzwischen hat sich das Verhältnis normalisiert."

Eine gesunde Rivalität, bei der die erfolgsverwöhnten deutschen Rodlerinnen und Rodler aber immer wieder ungewohnte Niederlagen kassieren. Hackl, dem der Ruf des Kufen-Gurus vorauseilt, hat das österreichische Team zu einer Rodel-Macht geformt. 

Rodeln: Hackl hofft bei WM in Whistler auf Eiseskälte

Bei den Frauen führt Madeleine Egle den Gesamtweltcup vor Julia Taubitz aus Deutschland an, dahinter folgt mit Lisa Schulte die nächste Österreicherin. Im Herren-Weltcup sind gleich vier Österreicher in den Top 10, Nico Gleirscher als Zweiter sitzt dem Deutschen Max Langenhan im Nacken. 

Bei der anstehenden WM in Whistler/Kanada will Hackl sein Ex-Team wieder schlagen - auch aufgrund des Materials. "Die Saison zeigt, dass unseres bei kalten Eisverhältnissen besser funktioniert. Daher wünsche ich mir für die WM natürlich Kälte", sagte der 58-Jährige.

Gerade in puncto Material greift der Hackl-Faktor. "Jeden Sommer entscheiden wir in einem Expertenkreis, wie wir die Schlitten verbessern können oder neu bauen", gab er Einblick in seine Arbeit: "Das Angenehme bei den Österreichern ist, dass die Komponenten von Firmen in der freien Wirtschaft gefertigt werden. Die müssen Geld verdienen, sind also schnell und gründlich. Ich brauche im Sommer nicht mehr in der Werkstatt zu stehen, sondern nehme nur noch An­passungsarbeiten vor."

Die Kufen seien wie die Reifen im Motorsport die "Schnittstelle mit dem Untergrund und so ganz entscheidend", betonte Hackl.

WM 2025 (Whistler)

1DeutschlandMax Langenhan1:39.922m
2DeutschlandFelix Loch+0.135s
3ÖsterreichNico Gleirscher+0.222s
4ItalienDominik Fischnaller+0.420s
5ÖsterreichJonas Müller+0.528s

Newsticker

Alle News anzeigen