Ob die russischen Biathletinnen und Biathleten an den Olympischen Spielen 2026 teilnehmen dürfen, steht noch lange nicht fest. Für den Fall, dass sie die Starterlaubnis bekommen, haben sie aber schonmal vorgesorgt und konkrete Vorbereitungspläne geschmiedet. Stand heute ist ein Trainingslager in Mitteleuropa noch unmöglich. Ein Grund: Das Team dürfte seinen Waffen nicht mitnehmen.
Über die entsprechenden Trainingspläne sprach Russlands Frauen-Nationaltrainer Artem Istomin mit dem Nachrichtenportal "VseProSport", nachdem zuvor bekanntgeworden war, dass sich einige russische Langläuferinnen und Langläufer kürzlich in Italien aufhielten, um dort zu trainieren.
"Natürlich haben auch wir Pläne, in Europa zu trainieren, aber noch ist es zu früh, um darüber zu sprechen", sagte Istomin. Noch könne er nichts Konkretes vermelden, das Thema werde intern aber bereits diskutiert, schilderte der Trainer.
Russland darf Biathlon-Waffen nicht exportieren
Verbandsmitglied Pavel Rostovtsev erklärte gegenüber "sport24" derweil, dass es noch ein großes Probleme gebe, das ein Trainingslager in den Alpen derzeit unmöglich mache. Innerhalb des Verbandes werde zwar ein Aufenthalt im österreichischen Ramsau diskutiert, verriet er.
"Leider ist das im Moment aber unmöglich. Wir haben das unüberwindbare Problem, dass wir Waffen nicht von Russland nach Europa exportieren dürfen. Werden wir das Waffen-Problem lösen können? Wir arbeiten daran, aber im Moment beeinflusst die politische Situation unsere Möglichkeiten", sagte Rostovtsev.
Biathleten hoffen weiter auf Olympia-Start
"Wir wissen, dass wir für die Vorbereitungen auf Olympia unter Bedingungen trainieren müssen, die denen bei den Olympischen Spielen ähnlich sind. Die Biathlon-Wettbewerbe finden in einer echten Höhenlage in Antholz statt. Wir selbst haben solche Bedingungen auf so einer Höhe aber nicht", erklärte Istomin die Überlegungen hinter den Vorbereitungsplänen in Zentraleuropa.
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Er und die russischen Mannschaften könnten zwar am heimischen Sema-Pass trainieren, "aber aufgrund der unterschiedlichen Zeitzonen könnten wir es nicht als letzte Station der Vorbereitung auf Olympia nutzen", ergänzte der Frauen-Coach, der wie der Rest der russischen Biathlon-Verantwortlichen nach wie vor auf eine Zulassung für die Spiele in Italien hofft.
Biathlet Nikita Porshnev erklärte in diesen Tagen derweil, dass er fest an eine Olympia-Teilnahme seines Landes glaube. "Es ist mir auch egal, ob unter neutraler oder russischer Flagge. Jeder weiß, dass ich aus Russland komme, ich repräsentieren nur Russland und hoffe, dass wir die Chance bekommen werden", sagte er im Interview mit der Zeitung "Izvestia".



