Suche Heute Live
Skispringen
Artikel teilen

Skispringen

sport.de-Kolumne des DSV-Adlers

Geiger: Mund abputzen und einfach weitermachen

Hilft ja nix! Kar Geiger bleibt trotz der Krise der deutschen Skispringer optimistisch
Hilft ja nix! Kar Geiger bleibt trotz der Krise der deutschen Skispringer optimistisch
Foto: © IMAGO/Eibner-Pressefoto/Florian Wiegan
04. Februar 2025, 11:38

Die deutschen Skispringer stecken in einer handfesten (Ergebnis-)Krise - nichts will derzeit so recht klappen. DSV-Adler Karl Geiger blickt in seiner sport.de-Kolumne dennoch optimistisch nach vorne und sagt, worauf es jetzt ankommt.

"Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen" – keine Redewendung fasst die Ereignisse auf der Willinger Schanze am vergangenen Wochenende besser zusammen. Wir als Team hatten uns mehr vorgenommen und nach wie vor performen wir als Mannschaft nicht so, wie wir uns das wünschen.

Wir waren allesamt gut vorbereitet für die Sauerländer Party, hatten in Oberstdorf nochmal bei gutem Wetter Trainings und Regeneration. Ich selbst war gestärkt durch ein gutes Skiflugwochenende in heimatlichen Gefilden und hatte die Wettbewerbe auf der Heini-Klopfer-Schanze als gute Vorbereitung für die größte Großschanze im Weltcup, nämlich Willingen, angesehen.

Aber schneller als man denkt, wird - um eine weitere Redensart zu bemühen - "die Rechnung nicht ohne den Wirt gemacht".

Willingen ist Willingen- vor der Schanze muss man aus den unterschiedlichsten Gründen Respekt haben. Fehler potenzieren sich; nach dem Absprung ein, zwei Punkte falsch angesteuert zu haben, rächt sich immer kolossal. Die Folge: fehlende Weite!

Es war ein bitteres Wochenende. Vom ersten Sprung an fehlte mir der Zugriff; es war ganz und gar anders als auf den Schanzen in den vergangenen Wochen, wo ich stabil die Top-Ten-Platzierungen erreichen konnte. Aber gerade das ist es, woran man sich orientieren muss. Die Willinger Erfahrung muss abgehackt werden; sie ist in der Gesamtbetrachtung des Weltcup-Verlaufs für mich nicht mehr als eine Singularität.

DSV-Krise im Skispringen: Geiger mahnt Gelassenheit an

Zurück in Oberstdorf bei strahlend-blauem Himmel und Sonne satt: auch jetzt gilt es wieder mit leichten Trainings und regenerativen Maßnahmen erneut Kraft zu sammeln, vor allem auch mentale.

Die nächste Aufgabe wartet schon mit dem Wettkampf in Lake Placid, was durch An -und Abreise natürlich für sich gesehen ein besonderer Kraftakt wird. Die Schanze mag ich durchaus, sie ist durch eine Alleinlage auf einer Berghöhe exponiert und windanfällig, demnach kann, je nach wetterlichen Rahmenbedingungen, der Wettkampf auch zu einer echten Herausforderung werden.

Aber auch die wird angenommen.

Wir fliegen mit dem deutschen Damenteam gemeinsam in die Staaten und darauf freue ich mich sehr.

Wir kommen langsam auf die Zielgerade, was die Vorbereitung auf die Nordischen Skiweltmeisterschaften in Trondheim anbelangt. Die größte Aufgabe ist es nun, gelassen zu sein. Den Wechsel zwischen den Anspannungen auszutarieren, Regeneration zuzulassen, aber auch an den Dingen weiterzuarbeiten, die für die Optimierung der Flugkurve notwendig sind.

Mit guten Ergebnissen aus den letzten Wochen werde ich nach Lake Placid fliege!

Herzliche Grüße

Karl Geiger

Willingen 2024/2025

1ÖsterreichDaniel Tschofenig310.50
2NorwegenJohann Andre Forfang305.10
3ÖsterreichJan Hörl289.50
4ÖsterreichStefan Kraft287.90
5ÖsterreichMaximilian Ortner286.50

Newsticker

Alle News anzeigen