Die Biathlon-EM in Martell endete wie erwartet: mit einer norwegischen Gala-Vorstellung, zu der nur sie in der Lage sind. Die Skandinavier waren in der abschließenden Staffel derart überlegen, dass sie ihre Gold-Party noch während des Rennens starten konnten.
Gut, besser, unschlagbar: Das galt am Schlusstag der Biathlon-EM in Martell für die norwegische Männer-Staffel. Das Quartett der Skandinavier lieferte ein nahezu perfektes Rennen ab, traf 39 von 40 Schüssen und kam nach insgesamt nur einem Nachlader mit einem komfortablen Vorsprung von 2:06 Minuten vor der deutschen Mannschaft ins Ziel.
Das Polster auf das DSV-Team war letztlich sogar noch größer, als es das offizielle Ergebnis vermuten lässt, denn Schlussläufer Isak Frey kostete seine Gold-Runde in vollen Zügen aus. Der 21-Jährige bog auf seinen letzten Kilometern immer wieder ab, um mit seinen Trainern abzuklatschen. Auch ein kurzer Stopp für ein Selfie war drin.
Norwegische Biathleten "allein auf der Strecke"
"Es war eine unglaubliche Mannschaftsleistung. Ich war alleine auf der Strecke", erklärte Frey nach dem Rennen in der Mixed Zone. Er habe auf seiner Runde einfach nur versucht, eine ähnlich gute Leistung wie seine Teamkollegen zu zeigen. "Es ist sehr selten, dass vier Läufer aus einer Mannschaft am gleichen Tag eine perfekte Leistung zeigen", jubelte er.
Dass es am Ende nicht zum "perfekten Rennen" ohne einen einzigen Fehlschuss reichte, lag ausgerechnet an Startläufer Vetle Sjåstad Christiansen, der sich schon bei seinem ersten Anschlag einen Fehlschuss leistete, ansonsten aber ebenfalls tadellos blieb. "Nächstes Mal muss ich es besser machen", sagte er nach dem Rennen mit einem Lächeln auf den Lippen.
"Sie sind einfach komplett überlegen"
Die Konkurrenz konnte sich angesichts der norwegischen Dominanz am Ende nur verbeugen. "Die Norweger wissen, dass sie überlegen sind. Da gibt es nichts zu zu sagen. Wenn wir ein Rennen im IBU-Cup laufen, sind sechs Norweger in der Top Sechs und der Rest von uns kämpft um die Top 10. Sie sind einfach komplett überlegen", zog unter anderem der Schwede Oskar Ohlsson den Hut vor seinen "Nachbarn".
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Wie dominant die Norweger in der "2. Liga" sind, zeigt ein Blick auf die aktuelle IBU-Cup-Saison. Dort haben die norwegischen Männer 13 von 13 Rennen gewonnen. Bei der EM in Martell waren sie ebenfalls kurz davor, alle Goldmedaillen abzuräumen. Am Ende scheiterte das Unternehmen am Italiener Patrick Braunhofer, der in der Verfolgung das vielleicht beste Rennen seiner Karriere zeigte und drei Norweger auf die Plätze zwei, drei und vier verwies.


