Nach den extrem schwachen Laufleistungen beim Verfolger am Samstag standen die Zeichen nicht unbedingt gut, die deutsche Biathlon-Staffel der Frauen hat es bei der Europameisterschaft in Martell am Sonntag allerdings allen gezeigt und ist zum Titel gestürmt. Grundlage war das beste Schießen aller Medaillengewinner, aber auch auf der Strecke steigerten sich die Deutschen.
Das deutsche Biathlon-Quartett Stefanie Scherer, Anna Weidel, Marlene Fichtner und Johanna Puff hat zum Abschluss der Frauen-Wettbewerb bei der EM in Martell für die zweite deutsche Gold-Medaille gesorgt.
Der DSV-Vierer überquerte nach 1:14:04,2 Stunden als erstes Team die Ziellinie und gewann so den Titel vor den favorisierten Französinnen (+22,3/1+11 Fehler) und Italien (+41,4/1+9 Fehler). Die deutsche Auswahl bewies vor allem im Stehendschießen, bei dem Weidel, Fichtner und Puff trotz jeweils drei Nachladern eine Strafrunde vermeiden konnten, große Nervenstärke und sicherte sich so den Titel.
Für das erste deutsche Gold hatte Puff zum Auftakt der Wettbewerbe im Einzel gesorgt. Die 22-Jährige war es auch, die dem DSV-Vierer als Schlussläuferin den Erfolg bescherte. Als Puff übernahm, führten die Französinnen das Feld noch hauchdünn an. Puff konnte Gilonne Guigonnat dann jedoch mit besseren Zeiten am Schießstand und in der Loipe distanzieren.
Deutsche Gold-Staffel auf den Spuren von Preuß und Co.
Ein Umstand, der durchaus überrascht, da Puff am Samstag im Verfolger trotz der einzigen fehlerfreien Vorstellung des Tages aufgrund einer sehr schwachen Laufleistung von Platz sieben auf Rang neun zurückfiel.
Erstmals seit 2015 werden bei den europäischen Titelkämpfen in Italien wieder eine Frauen- und eine Herren-Staffel durchgeführt. In den vergangenen Jahren veranstaltete man stattdessen eine Single-Mixed- und eine Mixed-Staffel.
Den letzten Sieg deutscher Frauen gab es 2013. Damals sicherten sich Nicole Wötzel, Vanessa Hinz, Franziska Preuß und Karolin Horchler Gold.
Am Sonntag bildet die Staffel der Männer den Abschluss der EM.

