Die 21-jährige Französin Amandine Mengin sorgte im Sprint-Rennen der Biathlon-Europameisterschaft in Martell für die nächste dicke Überraschung in ihrer jungen Karriere und sicherte sich die Silbermedaille. Dabei bejubelte sie ein Finish, das dramatischer nicht hätte sein können.
An der neuen Sprint-Europameisterin gab es für Amandine Mengin am Freitag bei der Biathlon-EM kein Vorbeikommen. Mit satten 49,3 Sekunden Vorsprung lief die Schwedin Anna-Karin Heijdenberg als dominante Siegerin ins Ziel. Dahinter spielte sich rund um die 21-jährige Französin aber ein kleines Drama ab.
Mengin hatte sich mit einem Fehler im ersten Schießen früh aus den Top-Rängen befördert, blies ab der zweiten Laufrunde aber zu einer Aufholjagd, die es in sich hatte. Die Französin holte Sekunde um Sekunde auf und sparte sich ihre letzten Körner bis zur Schlussrunde. Das sollte sich voll auszahlen.
Mit einer Gesamtzeit von 22:32,4 Minuten sicherte sie sich die Silbermedaille. Ihr Vorsprung auf den Bronzerang: 0,1 Sekunden.
Biathlon-Überfliegerin "war am Maximum"
"Ich wusste, dass ich in der letzten Runde Reserven hatte", sagte die überglückliche Vize-Europameisterin nach dem Rennen am "L'Équipe"-Mikrofon. "Ich habe alles gegeben und war am Maximum", freute sich Mengin über ihren Silber-Coup, der vor wenigen Wochen noch überhaupt nicht abzusehen war.
Mengin hatte erst im Januar ihr Debüt auf der internationalen Biathlon-Bühne gegeben. Damals durfte sie erstmals für die französische Mannschaft im IBU-Cup starten. In den drei Rennen am Arber holte sie zwei Siege und einen zweiten Platz. Eine Woche in später folgten zwei Top-Ten-Platzierungen in Brezno.
Als Belohnung wurde die 21-Jährige in den EM-Kader berufen. Hier schrammte sie schon im Einzel als Vierte nur denkbar knapp am Treppchen vorbei. Am Freitag krönte die Aufsteigerin der letzten Wochen ihren Höhenflug dann mit dem größten Erfolg ihrer bisherigen Karriere.


