Mit dem Beginn der Saison 2023/24 hat der Biathlon-Weltverband IBU die Verwendung von fluorhaltigem Wachs verboten. In Russland wird das umweltschädliche Gemisch aber bis heute verwendet. Die Umstellung wird erst jetzt langsam vorangetrieben.
Russlands Biathletinnen und Biathleten sind auch rund eineinhalb Jahre nach dem Inkrafttreten des Fluor-Verbots weiter mit dem umweltschädlichen Wachs unterwegs. Das bestätigte Chef-Techniker Mikhail Koloskov in einem Interview mit dem Sender "Match TV".
"Wir haben bei uns noch kein Fluor-Verbot, alle Teams verwenden noch das alte Wachs. Bisher nutzen alle Wachs mit wenig oder auch viel Fluor", sagte Koloskov.
Biathlonverband testet eigene Wachs-Mischung
Die Tests mit fluor-freiem Wachs laufen dem Techniker zufolge erst jetzt langsam an. Hergestellt wird dieses "in unseren Fabriken", erklärte Koloskov, der versicherte, dass die russischen Hersteller mittlerweile "Stück für Stück" den Auftrag bekommen, ihre Produktion umzustellen.
Ein Vergleich zwischen dem eigenen und einem fluor-freiem Wachs eines europäischen Herstellers läuft in diesen Tagen. "Die Ergebnisse haben wir noch nicht, aber ich denke, dass alles in Ordnung sein wird", ist der Chef-Techniker überzeugt, dass auch sein Team bald auf das neue Wachs umrüsten kann.
Russlands Biathleten "für alle Herausforderungen bereit"
Sollte das russische Biathlon-Team wieder in den Weltcup zurückkehren wollen, wäre diese auch zwingend nötig. Seit dem Beginn der Saison 2023/24 ist fluorhaltiges Wachs in allen IBU-Wettbewerben verboten. Das Gemisch gilt nicht nur als krebserregend, sondern auch als sehr umweltschädlich, da es sich nicht auf natürlichem Wege abbaut.
"Wir können uns auf alles zu jederzeit einstellen. Kein Problem. Wenn wir an internationalen Wettbewerben teilnehmen, werden wir für alle Herausforderungen bereit sein", versicherte Koloskov, dessen Team nach dem Beginn des Angriffs auf die Ukraine von allen IBU-Wettkämpfen ausgeschlossen wurde und den Betrieb seitdem innerhalb der eigenen Landesgrenzen am Laufen hält.

