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"Es macht mir keine Freude mehr"

Riiber-Hammer! Norwegen-Star verkündet Rücktritt

Jarl Magnus Riiber beendet am Saisonende seine Karriere
Jarl Magnus Riiber beendet am Saisonende seine Karriere
Foto: © IMAGO/Terje Pedersen
29. Januar 2025, 11:01

Einer der erfolgreichsten Nordischen Kombinierer aller Zeiten tritt ab: Jarl Magnus Riiber verkündete am Mittwochmittag sein vorzeitiges Karriereende. In einer Pressekonferenz gab er Einblicke in die gesundheitlichen Probleme, die dazu geführt haben.

Auch in diesem, dem wohl schwierigsten Moment seiner Sportlerlaufbahn, wirkt Jarl Magnus Riiber so, wie man ihn auf der Schanze und der Loipe kennt: Entspannt und offen. Dabei war das, was er zu verkünden hatte, weit weg von entspannt: "Nach vielen Jahren Leistungssport ist nun der Zeitpunkt gekommen, um mitzuteilen: Ich werde am Ende dieses Winters meine Karriere beenden."

Auch wenn er aktuell den Gesamtweltcup anführt und alleine deshalb weiterhin zu den Weltbesten seines Sports gehört, wolle er zeitnah einen Schlussstrich ziehen. "Die Ergebnisse sind immer noch da, aber es macht mir keine Freude mehr. Ich fühlte mich mehr und mehr wie ein Gefangener meiner eigenen Ziele", sagte Riiber in seinem dreiminütigen Statement.

Nach genau zehn Saisons im Weltcup wird der Norweger also seine Ski an den Nagel hängen. Ausschlaggebend dafür waren seine anhaltenden gesundheitlichen Probleme, für die nun die Ursache gefunden worden seien. "Bei mir wurde das Morbus Crohn diagnostiziert, das mich für den Rest meines Lebens begleiten wird", gestand er. Dabei handelt es sich um eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, die ihn nicht nur im Vorfeld des Winters, sondern auch bereits in der Vergangenheit beeinträchtigt habe.

Riiber: Rücktritt bedeutet Erleichterung

Schon im Herbst habe er erste Rücktrittsgedanken mit sich herumgetragen, offenbarte er auf Nachfrage von sport.de: "Die Entscheidung ist gewissermaßen zu mir gekommen. Schon im Oktober und November merkte ich, dass etwas nicht stimmte und als es dann zum Saisonstart in Ruka und Lillehammer nicht besser wurde, wurde mir das Opfer, das ich bringen musste, um fit zu werden, zu groß."

Auch wenn ihm sein Ärztestab in Lillehammer versichert habe, dass er weiterhin trainieren und Wettkämpfe bestreiten könne, wollte er seinem Körper nicht noch eine weitere Saison zumuten, wenngleich dies bedeutet, dass er den einzigen noch fehlenden Titel, nämlich eine Olympische Goldmedaille, nicht mehr erreichen könne. "Diese 50:50-Chance, ob ich dort fit bin oder nicht", sei für ihn keine Option mehr gewesen.

Stattdessen wolle er nun die Gelegenheit ergreifen, seinen Körper für das Leben nach der Karriere zu pflegen und vor allem mehr Zeit mit seiner Familie zu verbringen. "Darauf freue ich mich sehr, genauso wie auf das Leben ohne Angst vor Verletzungen und Krankheiten. Das bedeutet eine große Erleichterung für mich", gab der 27-Jährige zu.

Die Familie stehe für ihn nun an erster Stelle, sagte er vor allem mit Verweis auf seine Partnerin Sunna Margret Tryggvadottir, die im April 2024 das zweite gemeinsame Kind zur Welt brachte. "Sie ist in den letzten fünf Jahren quasi alleinerziehend gewesen und war dazu noch meine Managerin. Nun ist es an der Zeit, dass meine Familie das Wichtigste in meinem Leben wird", stellte der Wahl-Osloer klar.

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