Vor dem letzten Spiel der Ligaphase der Champions League äußert sich BVB-Trainer Mike Tullberg zu seiner Rolle als Interimscoach. Er stellt klar: Egal in welcher Rolle - er "ist durch und durch Borussia Dortmund". Doch selbst wenn die Mentalität beim Coach stimmt, sportlich bleiben die Herausforderungen.
Die Niederlage von Borussia Dortmund in Bologna besiegelte vergangene Woche nicht nur das Aus für Nuri Sahin als Trainer des BVB - die Schwarz-Gelben verspielten auch alle Trümpfe im Kampf um den direkten Einzug ins Achtelfinale der Champions League.
Im Heimspiel gegen Schachtar Donezk am Mittwochabend (ab 21 Uhr im Live-Ticker) muss die Borussia selbst bei einem klaren Sieg auf viel Schützenhilfe der Konkurrenz hoffen. Interims-Coach Mike Tullberg will den Fokus auf der eigenen Mannschaft behalten: Verletzungen beim Gegner, Unruhe in der Führungsetage des Vereins oder seine eigene Zukunft dürfen die Mannschaft nicht beeinflussen.
Er selbst sei sich seiner Rolle im Verein bewusst. "Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich meine Situation sehr gut einschätzen kann. Ich genieß jeden Tag beim BVB, egal in welcher Funktion. Ich bin seit sechs Jahren durch und durch Borussia Dortmund", hielt der Däne fest, der bis zuletzt die U19 des Vereins trainierte.
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Die wichtigsten Aussagen von BVB-Trainer Mike Tullberg und Torhüter Gregor Kobel aus der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Schachtar Donezk zum nachlesen:
+++ Tullberg will Verletzungsprobleme von Schachtar nicht als Ausrede zählen lassen +++
"Ich weiß natürlich Bescheid über die Verletzungen von Donezk. Für uns geht es aber um uns und nicht um Schachtar. Sie brauchen einen hohen Sieg, aber wir konzentrieren uns nicht darauf, was Schachtar kann oder nicht kann."
+++ Tullberg über die Grundtugenden von Borussia Dortmund +++
"Es geht nicht nur um Mut und Leidenschaft und Herz, aber es ist wichtig. Dieser Verein steht für diese Tugenden. Die Leute in der Umgebung sind Arbeiter. Wir sind nicht Ajax oder Barcelona - wir sind Borussia Dortmund! Wenn diese Sachen sitzen, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir ein Spiel gewinnen, sehr groß."
+++ Kobel über VAR-Durchsagen in den Stadien +++
"Ich glaube, Transparenz auch für die Zuschauer im Stadion ist eine gute Sache. Es gab in der Vergangenheit Situationen, die schwierig waren für die Fans."
+++ Tullberg über Schachtar +++
"Grundsätzlich ist das ein Gegner, der gerade im Ballbesitz sehr stark ist und haben eine große Rotation. Sie spielen attraktiven Fußballer, haben viele Brasilianer in der Mannschaft. Sie haben eher gegen den Ball Probleme, wenn man sich anschaut, wie sie ihre Gegentore geschluckt haben."
+++ Kobel und Tullberg zu Unruhe in der BVB-Chefetage +++
"Klar bekommt man die Diskussionen mit, aber in der Mannschaft können wir sehr gut arbeiten. Wir fokussieren uns auf die nächsten Spiele", so Kobel. Auch Tullberg bestätigt den Eindruck: "Das spielt bei uns gar keine Rolle und ich will hier auch niemandem auf die Füße treten."
+++ Tullberg: Özcan soll zurückkommen +++
"Ich kann bestätigen, dass es der Plan ist, ihn zurückzuholen. Es ist noch nicht final, aber in der Planung."
+++ Tullberg über seine Interims-Rolle +++
"Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich meine Situation sehr gut einschätzen kann. Ich genieß jeden Tag beim BVB, egal in welcher Funktion. Ich bin seit sechs Jahren durch und durch Borussia Dortmund."
+++ Kobel über Sieglos-Serie +++
"Es ist keine einfache Situation. Aber in jedem Sportler-Dasein und in jedem Verein gibt es schwierige Phasen. Es zeichnet eine gute Mannschaft aus, zu zeigen, wie man aus so einer Phase wieder herauskommen kann", sagt der Torhüter zum Fakt, dass der BVB im Kalenderjahr 2025 noch ohne Sieg da steht.
+++ Kobel über Tullberg +++
"Er ist vom ersten Tag sehr selbstbewusst und sehr verbal vor die Mannschaft getreten. Er hat eine Top-Energie und es gilt, dass wir jetzt schnell wieder Erfolge feiern. Bis jetzt können wir sehr zufrieden sein."
+++ Tullberg zufrieden mit der Leistung des BVB gegen Bremen +++
"Die Jungs haben keine Ausreden zugelassen, sie haben Gas gegeben. Das hat gepasst, damit bin ich Top-zufrieden. Bremen hatte sich nicht viele Torchancen herausgespielt, weil wir gut gegen den Ball agiert haben."
+++ Kobel blickt nicht auf die direkte Achtelfinal-Qualifikation +++
"Es ist gerade nicht die Phase, zu rechnen. Wir müssen auf uns gucken, ein gutes Spiel machen und drei Punkte holen."
+++ Tullberg zum Personal +++
"Felix Nmecha wird mit seiner Knieverletzung mehrere Wochen ausfallen. Anton hat sich gegen Bremen durchgekämpft und wird morgen verfügbar sein."
+++ Auch Kobel bei PK dabei +++
Neben Trainer Mike Tullberg wird sich auch der Schweizer Torhüter Gregor Kobel den Fragen auf der Pressekonferenz stellen.
+++ Viel Unruhe rund um die BVB-Führung +++
Für Tullberg wird es auch die Aufgabe sein, dass sich seine Spieler nicht vom Hick-Hack im Hintergrund um die BVB-Führungsriege ablenken lassen. Die sportliche Krise scheint bei der Borussia alles in Frage zu stellen: Sammer, Kehl, Mislintat - bei letztem soll das Aus schon feststehen.
+++ Tullberg überzeugte auf seiner ersten Pressekonferenz +++
Der bisher den meisten wohl noch völlig unbekannte Tullberg sorgte bei seiner ersten Pressekonferenz vor dem Bundesligaspiel gegen Bremen direkt einmal für Schlagzeilen. Er erlaubte seinen Stars keinerlei Schonung, sie müssten "mit Sabber vor dem Mund" kämpfen. Die direkte Ansage kam nicht nur bei den BVB-Fans gut an.
+++ Schwierige Ausgangslage für den BVB +++
Nachdem Schachtar zuletzt gegen Stade Brest gewann, wird die Aufgabe für Borussia Dortmund alles andere als einfach. Und selbst, wenn ein Sieg gegen die Ukrainer gelingen sollte, muss der BVB auf Schützenhilfe hoffen.
Brest, Lille, Rotterdam, Monaco, Aston Villa und Leverkusen müssten allesamt patzen, damit es für den BVB noch für einen Platz unter den ersten Acht reicht. Allerdings spielen mit Lille und Feyenoord zwei dieser Teams direkt gegeneinander - das macht es für Schwarz-Gelb nicht gerade einfacher.
+++ Letzte Ausfahrt Bologna für Nuri Sahin +++
Die Partie in Bologna wurde zum Endspiel für den damaligen Trainer Nuri Sahin ausgerufen und nach der 1:2-Niederlage aus BVB-Sicht war klar: Es war ein Endspiel für Sahin. Der Trainer wurde nach vier Pflichtspiel-Niederlagen in Serie freigestellt. Interimsmäßig übernimmt jetzt Mike Tullberg, der bisherige U19-Coach.
Die Fans hoffen, dass mit einem Sieg gegen Donezk vielleicht doch noch der direkte Sprung ins Achtelfinale der Champions League gelingt. Dafür bräuchte der BVB aber viel Mithilfe der Konkurrenz.
+++ Letzter Heimsieg im November +++
So lange mussten BVB-Fans seit gefühlten Ewigkeiten nicht mehr auf einen Heimsieg warten: Am 23. November des vergangenen Jahres gab es einen 4:0-Sieg in der Bundesliga gegen den SC Freiburg. Seitdem reihten sich zu Hause Misserfolg an Misserfolg.
