Im Staffelrennen von Antholz sicherten sich die schwedischen Biathlon-Frauen am Sonntag nach einer dramatischen Schlussrunde den Sieg. Der Vorfall zwischen Schlussläuferin Hanna Öberg und der Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevold sorgte jedoch im Anschluss für reichlich Redebedarf.
Es war die entscheidende Szene im Staffel-Krimi von Antholz: Auf der letzten Runde liegen Schweden und Norwegen gleichauf an der Spitze. Doch noch ehe es zum Zielsprint kommt, verhaken sich Hanna Öberg und Ingrid Landmark Tandrevold im Kampf um die beste Ausgangsposition. Die Norwegerin kommt zu Fall und kann im Kampf um den Sieg nicht mehr eingreifen.
Entsprechend deutlich fiel nach der Zieldurchfahrt die erste Reaktion der 28-Jährigen im norwegischen Fernsehen aus. "Es kommt nicht oft vor, dass ich wirklich wütend werde. In diesem Fall war ich es", sagte eine frustrierte Tandrevold bei "NRK".
Noch im Ziel suchte Öberg verzweifelt nach ihrer Gegnerin um sich für die Szene zu entschuldigen. "Ich bin natürlich glücklich, dass wir gewonnen haben. Aber ich hätte es gerne auf eine andere Art geschafft", sagte die 29-Jährige beim schwedischen Sender "SVT". "Ich hätte mir einen fairen Kampf bis zur Linie gewünscht", so die Siegerin.
Deutsche Biathlon-Staffel ohne Podest-Chance
Und auch Tandrevold musste mit etwas Abstand eingestehen, dass der Sturz nicht allein am Verhalten ihrer Rivalin lag. "Ich bin kein Fan davon, jemand anderem die Schuld zu geben. Diese Dinge passieren und heute war es einfach bitter für mich und das Team", stellte sie später gegenüber "SVT" klar.
Ohnehin könne sie nicht sagen, ob sie Öberg überhaupt auf der Strecke geschlagen hätte. "Vielleicht wäre das Resultat das gleiche gewesen, wenn es zum Sprint gekommen wäre. Aber natürlich wird mir das noch ein paarmal durch den Kopf gehen", gab Tandrevold zu.
Die deutsche Staffel hatte in der B-Besetzung mit Marlene Fichtner, Sophia Schneider, Julia Kink und Johanna Puff nicht ins Rennen um die vorderen Plätze eingreifen können. Das Quartett landete nach zehn Nachladern im Ziel 3:24,7 Minuten hinter Sieger Schweden auf Platz acht.