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Spektakel beim Hahnenkammrennen in Kitzbühel

Crawford wird zum König der Streif

James Crawford gewann das Hahnenkammrennen
James Crawford gewann das Hahnenkammrennen
Foto: © IMAGO/GEPA pictures/ Matic Klansek
25. Januar 2025, 13:00

Der Kanadier James Crawford feiert bei der Abfahrt in Kitzbühel seinen ersten Sieg im Weltcup. Schwere Stürze bleiben aus.

Ein Schweizer? Nein, ein Kanadier! Als die großen Favoriten bereits am Fuße des Hahnenkamms standen, als "Terminator" Arnold Schwarzenegger und mehr als 40.000 weitere Ski-Fans und Party-Willige am heiligen Berg der Österreicher mit einem Sieg des Eidgenossen Alexis Monney rechneten, kam plötzlich James Crawford die Streif herabgeschossen: Mit Startnummer 20 räumte der amtierende Weltmeister im Super-G das Feld noch einmal von hinten auf und raste ausgerechnet in Kitzbühel zu seinem ersten Sieg im Weltcup.

"Ich bin hier ohne Erwartungen reingegangen. Aber hier zu gewinnen, ist der Traum von jedem", sagte Crawford. Im Ziel der 3,3 Kilometer langen Strecke, auf der schwere Stürze diesmal ausblieben, lag der 27-Jährige in einem packenden Rennen bei besten Bedingungen knapp vor Monney (+0,11 Sekunden) und seinem Landsmann Cameron Alexander (+0,22). Die Deutschen? Romed Baumann wurde bei seinem 50. Start in Kitzbühel 18. (+1,38), der talentierte Luis Vogt nach einer fehlerhaften Fahrt 45. (+3,19).

Crawfords Sieg war der erste für einen Kanadier seit 42 Jahren, seit den wilden Zeiten der sogenannten "Crazy Canucks" um Ken Read (1980), Steve Podborski (Sieger 1981 und 1982) oder Todd Brooker (1983). Er beendete damit auch die Dominanz der Schweizer, die in den bisherigen vier Abfahrten der Saison jeweils die Plätze eins und zwei belegt hatten. Die krisengeplagten Österreicher sahen zumindest einen Hoffnungsschimmer in Person von Daniel Hemetsberger, der als Vierter nur um 0,21 Sekunden am Podest vorbeifuhr.

Zu den Besiegten gehörte auch Marco Odermatt, der am Vortag im Super-G seinen ersehnten ersten Sieg auf der Streif gefeiert hatte. Der große Dominator im Weltcup wurde Sechster und bekannte hinterher: "Ich habe gemerkt, meine Spannung ist ein bisschen anders." Den kleinen Abfall begründete der Schweizer mit dem Erfolg am Vortag, den "vielen Emotionen", und "wenn man dann die vielen Stürze sieht, kommt einem das auch in den Kopf." Er sei, bekannte Odermatt, "nicht ganz mit hundert Prozent rangegangen, ich wollte nichts erzwingen".

Stürze wie im Super-G am Vortag, an dem sich nicht zuletzt der dreimalige Weltmeister Alexis Pinturault aus Frankreich eine schwere Knieverletzung zugezogen hatte, wiederholten sich trotz vieler Fahrten im Grenzbereich nicht. Die früh gestarteten Spitzenfahrer Florian Schieder aus Südtirol und Maxence Muzaton aus Frankreich konnten allerdings nur mit artistischen Rettungstaten einen folgenschweren Crash in der Traverse vor dem Zielhang vermeiden.

Für Baumann erfüllten sich die Hoffnungen von einer Platzierung unter den ersten zehn an seinem Rekordtag nicht. Der 38-Jährige nahm zum 50. Mal an einem Wettbewerb in Kitzbühel teil. Zum 21. Mal fuhr er die Abfahrt - mehr hat keiner. "Das bedeutet mir sehr viel, 50 ist schon eine Hausnummer", sagte er. Zugleich musste der Routinier allerdings feststellen: "Mit 1,38 Rückstand wäre ich letztes Jahr Dritter gewesen, diesmal war die Dichte brutal."

Kitzbühel 2024/2025

1KanadaJames Crawford1:53.64m
2SchweizAlexis Monney+0.08s
3KanadaCameron Alexander+0.22s
4ÖsterreichDaniel Hemetsberger+0.43s
5SlowenienMiha Hrobat+0.51s

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