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"Viel zu viele Fehler"

Deutsche Biathleten bei Bö-Show ohne Chance

Video: Biathlon-Star Doll erklärt seine neue Waffe
24. Januar 2025, 15:41

Die deutschen Biathleten haben zum Auftakt des Weltcups von Antholz ein heftiges Schießdebakel erlebt.

Philipp Horn kam im Sprint als Bester des DSV-Sextetts auf Rang elf, nach zwei Fehlern fehlten fast 40 Sekunden aufs Podest. 

"Mit der Platzierung bin ich durchaus zufrieden. Aber es wäre so viel mehr drin gewesen. Ich habe mich im Laufen überragend gefühlt", erzählte er nach der viertbesten Laufzeit: "Ich wäre selber in der Lage vorne reinzulaufen, wenn ich denn treffe. Zwei Fehler sind nicht schlecht, aber es ist auch nicht das, wo ich hin möchte."

Insgesamt leisteten sich die sechs Starter des Deutschen Skiverbandes (DSV) bei perfekten Bedingungen indiskutable 18 Fehler, ließen zum Start der WM-Generalprobe bei jeder der zwölf Schießeinlagen mindestens eine Scheibe stehen.

"Das darf nicht sein", kritisierte ZDF-Expertin Laura Dahlmeier. "Viel zu viele Fehler", monierte DSV-Sportdirektor Felix Bitterling: "Es ist ein bisschen das alte Lied, wir setzen uns von Anfang an viel zu sehr unter Druck am Schießstand und hecheln dann der Musik hinterher. Diesem Druck halten wir derzeit nicht Stand."

Er glaube, dass das Team generell "nicht so weit weg" sei, "wie es auf der Ergebnisliste aussieht. Aber wir müssen diese Schießprobleme in den Griff kriegen."

Biathlon: Tarjei Bö bleibt fehlerfrei

Auf den Olympiastrecken von 2026 nutzten auch teils ansprechende Laufleistungen den deutschen Biathleten wenig. Philipp Nawrath (2 Strafrunden/+52,0 Sekunden) rettete sich immerhin auf einen ansprechenden 15. Platz. Ansonsten sammelte lediglich Johannes Kühn (3/+1:44,3 Minuten) einige wenige Punkte.

Justus Strelow (3/+1:53,9) und David Zobel (2/+1:59,6) landeten jenseits der besten 40. Simon Kaiser (6/+2:30,6) schaffte es auf 1600 Höhenmetern nach desolater Leistung am Schießstand nicht unter die besten 60.

Der ältere Bö-Bruder Tarjei gewann dank fehlerfreiem Schießen in 23:51,0 Minuten - und weinte anschließend in den Armen seiner Frau Gita.

"Es ist nicht nur der Sieg. Dies ist meine letzte Saison", kündigte der 36-Jährige an: "Ich hatte einen Plan, dass ich es sage, wenn ich das nächste Mal gewinne. Es ist mein erster Sieg in Antholz, meine Frau ist da. Deshalb ist es der perfekte Zeitpunkt, dass ich das jetzt erzähle."

Knapp hinter Tarjei Bö landeten in einem knappen Finale sein norwegischer Landsmann Sturla Holm Lägreid (1/+0,4) sowie der Italiener Tommaso Giacomel (2/+2,6). Johannes Thingnes Bö (2/+35,7) kam sechs Tage nach seiner Rücktrittsankündigung auf Rang neun.

Bislang hatten es lediglich Nawrath als Dritter im Sprint von Kontiolahti sowie der in Antholz aus Gründen der Belastungssteuerung fehlende Danilo Riethmüller mit Platz zwei im Massenstart von Annecy-Le Grand Bornand aufs Podest geschafft.

Bevor es für die Männer mit der ungünstigen Ausgangslage am Sonntag (14:45 Uhr) in die Verfolgung geht, startet am Samstag erst noch die Staffel (14:55 Uhr/jeweils ZDF und Eurosport). Beim Heimweltcup in Ruhpolding war das Quartett des Deutschen Skiverbandes (DSV) in der Vorwoche als Dritter erstmals aufs Podest gelaufen.

Ein Großteil des Teams wird nach den Wettkämpfen zur finalen WM-Vorbereitung in der Höhe von Antholz bleiben, ehe vom 12. bis 23. Februar der Saisonhöhepunkt in Lenzerheide stattfindet.

Antholz 2024/2025

1NorwegenTarjei Bø23:51.00m
2NorwegenSturla Holm Laegreid+0.40s
3ItalienTommaso Giacomel+2.60s
4NorwegenMartin Uldal+20.50s
5UkraineDmytro Pidruchnyi+22.00s

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