NFL: Die Quarterback-Situationen der 32 Teams 2025

Während sich zahlreiche Spieler auf den Pro Bowl vorbereiten und zwei Teams die Reise zum Super Bowl nach New Orleans planen, steht für den Großteil der NFL bereits die Offseason auf dem Programm. Und damit auch die große Frage, wer denn die wichtigste Position im Team, die des Quarterbacks, 2025 besetzen wird. sport.de gibt einen ersten Überblick.

Keine Position im Mannschaftssport ist wohl so bedeutend und entscheidend wie der Quarterback im Football. Entsprechend gilt hier stets das Motto: Wer einen hat, darf sich glücklich schätzen und sollte alles dafür tun, um ihn herum ein starkes Team aufzubauen. Wer keinen hat, muss einen suchen. 

Entsprechend werfen wir hier einen Blick voraus auf die kommende Saison und klären die Frage, welche Teams ihren Quarterback - zumindest für 2025 - bereits gefunden haben und welche Teams suchen müssen. Ebenso gibt es ein paar Situationen, die nicht so ganz klar erscheinen.

NFL: Die Quarterbacks der Teams 2025

Anfangen und kurz abhandeln werden wir die sicheren Nummern, also die Teams, die bereits ihren Franchise-Quarterback haben und mehr aufs drumherum schauen werden. 

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Diese Teams haben ihren Quarterback 2025 gefunden

Wohlwollend komme ich in dieser Liste auf 23 Namen, die für den Moment klar sein sollten. Auf alle einzugehen, wäre übertrieben, daher nenne ich nur die bemerkenswerten Aspekte einzeln. 

Die Washington Commanders haben offenkundig mit Jayden Daniels ihren Quarterback der Zukunft im vergangenen Draft gefunden. Ebenso kann man hinter den Bears mit Caleb Williams - speziell nach der Ankunft von Ben Johnson als Head Coach - und Patriots mit Drake Maye - Hallo Josh McDaniels! - einen Haken machen. Bei den Broncos hat Bo Nix alle Zweifler verstummen lassen und man kann davon ausgehen, dass die Falcons von Michael Penix überzeugt sind.

Bei den Panthers hat sich Bryce Young eine weitere Chance verdient und die Dolphins zum Beispiel werden zumindest 2025 noch kein Fragezeichen hinter Tua Tagovailoa zulassen, auch wenn die Anhängerschaft mittlerweile skeptisch zu sein scheint. Die Saints werden schon aus vertraglichen Gründen mit Derek Carr weitermachen und die Reklamationsprojekte in Tampa Bay (Baker Mayfield) und Seattle (Geno Smith) haben auch 2024 gezeigt, dass man mit ihnen planen kann und sollte.

Diese Teams haben Fragezeichen auf Quarterback

Aktuell gibt es sicherlich vier Teams, bei denen die Quarterback-Position aus diversen Gründen nicht klar geregelt ist für 2025, unabhängig davon, was bislang zum Thema vom Head Coach oder General Manager gesagt wurde. 

Allen voran sind hier die Los Angeles Rams zu nennen. Jene haben mit Matthew Stafford zwar einen Star-Quarterback, der selbstredend etabliert ist. Aber es ist Stand jetzt nicht klar, ob er tatsächlich weitermachen will. Stafford wird in Kürze 37 Jahre alt sein und hat bereits 16 Jahre in der NFL gespielt. Nach dem Playoff-Aus in Philadelphia hatte er zumindest mal erklärt, dass er sich "etwas Zeit nehmen" werde, "um darüber nachzudenken", wie es weitergeht. 

In jedem Fall aber würde man im Fall eines Verbleibs von Stafford mal wieder über seinen Vertrag reden müssen. Dieser geht zwar noch bis Ende 2026, doch garantiert sind ihm derzeit nur noch vier Millionen Dollar für die kommende Saison - sein Gehalt beträgt 23 Millionen Dollar, was angesichts des Marktes wohl nicht mehr zeitgemäß ist. 

Bleibt Stafford, haben die Rams ihren Quarterback für 2025, hört er auf, dann brauchen sie sicherlich Hilfe von außen, zumal Backup Jimmy Garoppolo Free Agent wird.

Auch noch nicht zu 100 Prozent klar ist die Lage bei den Minnesota Vikings. Sicherlich deutet da alles darauf hin, dass J.J. McCarthy mit einem Jahr Verspätung übernimmt. Und das ist auch die klare Ansage von Kevin O'Connell. Doch ein Fünkchen Restzweifel muss erlaubt sein, schließlich hat er noch keinen einzigen Snap in der NFL genommen. Aber: Ein Verbleib von Sam Darnold bleibt aus meiner Sicht weiter ausgeschlossen, weil das logistisch einfach nicht machbar ist.

Ebenfalls nicht in Stein gemeißelt scheint die Situation bei den Indianapolis Colts. Ja, Anthony Richardson ist dort immer noch die Wunschlösung, aber die Tatsache, dass ihn Shane Steichen inmitten seiner zweiten Saison in der NFL zwischenzeitlich aus Leistungsgründen auf die Bank gesetzt hat, spricht jetzt nicht unbedingt für grenzenloses Vertrauen. Wer wäre die Alternative? Backup Joe Flacco wird Free Agent und hatte in seinen Einsätzen 2024 nicht mehr ganz so magische Momente wie noch im Vorjahr in Cleveland. Entsprechend müsste man sich anderweitig nach Alternativen umsehen.

Und dann wären da noch die Titans. Jene werden Will Levis auch 2025 die Chance geben, sich um den Starter-Job zu bewerben, jedenfalls ist das die Aussage vom neuen General Manager Mike Borgonzi. Allerdings betonte er auch, dass die Position alles andere als gesichert ist und man sich in alle Richtungen umsehen werde. Die Titans halten den First-Overall Pick im Draft, könnten also etwa Cam Ward ziehen und komplett neu anfangen. Auch ein Veteran ist nicht ausgeschlossen. 

Bei diesen Teams ist der Quarterback vakant

Bleiben also noch fünf Teams, bei denen wirklich komplett offen ist, wer zum Start der Saison 2025 der Quarterback sein wird. 

Allen voran sind hier die New York Giants zu nennen. Sie stellten die Weichen schon vor Saisonende, als sie Daniel Jones vorzeitig entlassen haben, weil ohnehin klar war, dass er 2024 nicht mehr spielen und vor Start des neuen Liga-Jahres würde gehen müssen, um ihn nicht weiter bezahlen zu müssen. Die G-Men haben derzeit keinen einzigen Quarterback für 2025 unter Vertrag, entsprechend herrscht Handlungsbedarf.

Die große Frage ist, ob man a) an Position 3 im Draft noch einen der Besseren bekommt - darf beziehungsweise will Shedeur Sanders überhaupt nach New York? - und b) ob es dieses Mal doch eher ein Veteran sein soll. Wer auch immer das sein mag.

Wir bleiben in New York und blicken auf die Jets. Denn auch hier ist die Quarterback-Thematik völlig offen. Setzt Aaron Rodgers seine Karriere fort? Und sollen sich Aaron Glenn und  General Manager Darren Mougey das Theater überhaupt antun? Und wenn nicht, dann braucht es einen neuen Quarterback, da ich nicht davon ausgehe, dass man 2025 mit Tyrod Taylor als Starter in die Saison gehen würde. 

Im Draft stehen die Jets an Position 7, was vermutlich nicht der ideale Spot für einen QB ist. In der Free Agency gibt es die üblichen Namen. Es wird spannend, wie diese Personalie gelöst wird.

Der nächste Blick geht nach Cleveland, wo sich Deshaun Watson erneut die Achillessehne gerissen hat und damit wahrscheinlich 2025 komplett verpassen wird. Die bisherigen Alternativen sind sicherlich keine ernsthaften Optionen, weshalb die klare Frage hier lautet, ob an Position 2 im Draft ein QB kommt. Aber zumindest Sanders dürfte hier wohl keine Option sein, da "Coach Prime" intervenieren würde. Es ist kompliziert. 

Und somit ist ein Veteran die wohl naheliegende Option. Schon häufiger habe ich nun den Namen Kirk Cousins in diesem Zusammenhang gehört. Jener wird voraussichtlich vor Start des Liga-Jahres in Atlanta entlassen werden, um seinen Roster Bonus für 2026 (10 Mio.) nicht greifen zu lassen. Anschließend wäre er zum Liga-Minimum zu haben, da ihn die Falcons noch bezahlen. Match made in Heaven, oder?

Ebenfalls in der AFC North stehen dann noch die Pittsburgh Steelers auf dem Zettel. Russell Wilson und Justin Fields werden beide Free Agents. Beide spielten sie wohlwollend betrachtet solide Saisons, doch unterm Strich waren beide am Ende nicht gut genug, um als langfristige Lösungen zu gelten. Entsprechend wäre es überraschend, wenn einer von ihnen - noch dazu als Starter - bliebe. Auch wenn Owner Art Rooney II angekündigt hat, einen von beiden halten zu wollen. Auch hier geht der Blick Richtung Veteran-Markt. Ist Sam Darnold denkbar? Wird es am Ende ein Trade? Cousins könnte auch hier in der Verlosung sein. In jedem Fall aber weiß heute noch niemand, wer für Pittsburgh im September QB spielen wird.

Dann wären da noch die Las Vegas Raiders, bei denen Minderheitsteilhaber Tom Brady gerade kräftig aufräumt. Head Coach und GM sind weg, der neue GM ist John Spytek, den Brady aus Tampa Bay kennt. Der neue Head Coach ist kein geringerer als Pete Carroll. Wer der neue QB wird, ist offen.

Die Raiders draften an Position 6 und könnten hier mit Glück auf Sanders stoßen, der dort sicherlich spielen dürfte. Vermutlich müssten sie für ihn aber hoch traden. In jedem Fall sind sie ganz klar im Markt für einen neuen Quarterback, denn weder Gardner Minshew noch Aidan O'Connell haben nachhaltig überzeugt.