Wettanbieter
In den meistenTeams würde Johannes Dale nicht nur einen sicheren Platz im Weltcup-Aufgebot haben, sondern auch auf den WM-Zug aufspringen. Im norwegischen Biathlon-Team hängen die Trauben allerdings deutlich höher. Dass er beim Saisonhöhepunkt nur Zuschauer sein wird, ärgert den 27-Jährigen.
Zu gut für die "2. Liga", aber nicht gut genug für einen Stammplatz im Weltcup und ein Ticket für die WM: Seit Montag ist klar, dass Johannes Dale nicht zum Aufgebot der norwegischen Männer-Mannschaft bei der Biathlon-Weltmeisterschaft in Lenzerheide (12. bis 23 Februar) gehören wird. Das frustriert den 27-Jährigen.
"Es ist einfach ein bisschen scheiße", machte er seinem Ärger nach seiner WM-Ausbootung Luft. Die Teilnahme an der Weltmeisterschaft in der Schweiz sei vor der Saison sein "großes Ziel" gewesen, jetzt sei die Luft aber etwas raus, klagte Dale, der in dieser Saison eine echte Achterbahnfahrt erlebt.
Regelmäßig zu glänzen wusste der Norweger in der zweiten Biathlon-Liga. Im IBU-Cup ging er 2024/25 in fünf Rennen an den Start, vier davon gewann er, ein Mal landete er auf dem dritten Platz. Eine nahezu perfekte Ausbeute, die er jedoch nicht in die erste Liga übertragen konnte. Im Weltcup holte Dale bei fünf Starts nur eine Top-10-Platzierung, verpasste ansonsten einen Platz unter den besten 20. Die bittere Rechnung dafür bekam er am Montag serviert.
"Ich werde eine kurze Zeit lang nicht über Biathlon nachdenken"
"Ich verstehe, dass es [für den Verband] eine schwierige Entscheidung ist und habe mich auf gewisse Weise schon darauf vorbereitet. Dadurch habe ich mit der Situation auch meinen Frieden geschlossen", verriet Dale im "TV2"-Interview, dass er mit seiner WM-Ausbootung schon gerechnet hatte.
Den Kopf in den Sand stecken wolle er jetzt nicht. "Dann wäre es einfach nur schrecklich. Ich werde eine kurze Zeit lang nicht über Biathlon nachdenken und nach der WM werden weitere Möglichkeiten kommen", gab sich Dale kämpferisch.
Mehr dazu:
Über seine WM-Ausbootung informiert wurde der Norweger kurz nach dem Massenstart in Ruhpolding. "Und dann ging es einfach nur darum, meine Sachen zu packen und in die Berge zu fahren. Jetzt geht es darum, mich der Situation anzupassen und Motivation zu finden", sagte der Norweger, der immerhin zum EM-Aufgebot der Skandinavier gehören wird und dort seine Chance auf einen etwas größeren Titel bekommt.
